Die Weltwunderer im Blogger-Interview – eine 4-köpfige Familie bereist die Welt

Kind und Welt am Moke Lake bei Queenstown

©weltwunderer.de

Nachdem uns das Interview mit der total verrückten Fahrgemeinschaft der WheresWallys super viel Spaß gemacht hat, haben wir nun eine mindestens ebenso beeindruckende Truppe ins Verhör genommen. Die Weltwunderer (das sind Jenny, ihr Mann und natürlich ihre beiden zuckersüßen Kinder) bereisen seit drei Jahren im Viererpack den Globus und bringen immer wieder spannende Geschichten und tolle Fotos mit nach hause. Dabei beweisen sie, dass man auch mit Familie Individualurlaub machen kann und sich ruhig einmal weiter vom europäischen Festland entfernen darf als Palma de Mallorca. Auf ihrem Blog dominiert vor allem das für viele als Paradies geltende Neuseeland, dem auch die Weltwunderer-Familie nicht widerstehen konnte. Wer also auch einmal ans andere Ende der Welt reisen oder einfach wissen möchte, wie das mit zwei kleinen Kindern im Gepäck überhaupt machbar ist, der sollte auf jeden Fall bei den Weltwunderern vorbeischauen. Aber zuerst wird brav das Interview gelesen! Es ist nämlich auch ganz schön spannend!

Campervan am Milford Sound

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1. Liebe Jenny, seit mehr als 2 Jahren berichtest du zusammen mit deinem Mann über eure Urlaubserfahrungen in Neuseeland. Was gefällt euch denn besonders am Land der Kiwis?

Es ist schlichtweg ein Traumland für uns – das war schon in dem Moment klar, als wir 2002 zum ersten Mal aus dem Flughafengebäude in Auckland traten. Die Luft, das Licht, die Menschen, das alles fühlt sich jedes Mal so seltsam vertraut an, ganz anders als bei Reisen nach Südostasien oder Mittelamerika, wo das Spannende, Ungewohnte, Fremde im Vordergrund steht und entdeckt werden will. Neuseeland ist spektakulär, gibt uns aber auch immer das Gefühl, zu Hause zu sein 🙂

2. Ihr wart 2002, im Jahr des ersten Herr der Ringe Films, zum ersten Mal da unten. 2010 gings dann nochmal hin. War der zweite Besuch noch genauso faszinierend?

Unsere erste Reise war eine sehr spontane Entscheidung wegen eines Sonderangebots im Reisebüro gewesen – wir haben gebucht und fuhren wenige Wochen später los. 2010 war das komplett anders – nicht nur, weil wir die Kids dabeihatten, sondern auch, weil wir zurückkehrten. Wir wussten schon, was uns erwartete, und hatten uns wesentlich besser vorbereitet – unter anderem auf den bevorstehenden „Hobbit“-Dreh 😉 Das Reisen mit Kindern eröffnete uns ganz andere Erfahrungen, wir hatten mehr Kontakte mit Einheimischen und fühlten uns nicht nur als „Touristen“ wahrgenommen. Und schließlich hatten wir diesmal viel Zeit mitgebracht und konnten das Land mit mehr Ruhe noch mal ganz neu entdecken.

Aufstieg zum Rob Roy Gletscher

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3. Dieses Mal hattet ihr eure zwei kleinen Kinder mit dabei. Erlebt man das Land anders, wenn man neben dem Abenteurer, zugleich die Mutter mimen muss?

Klar ist es anders, wenn man nicht nur für sich, sondern noch für zwei andere Menschen die Verantwortung trägt – zwei Menschen, die zum Teil sehr spezielle Bedürfnisse und Wünsche haben und diese gern lautstark einfordern. „Gefährliche“ Sachen wie Bungee Jumping, Heli-Flüge oder auch Whale watching fielen halt aus (oder nur einer von uns hätte das machen können). Aber unsere Kids haben uns auch überrascht: Sie haben klaglos sehr anstrengende Bergtouren mitgemacht, sich tapfer der Seekrankheit gestellt und sich hinten im Campervan auch auf langen Fahrten (fast) nie gezankt. Von einigen Überzeugungen muss man sich einfach losmachen, um freier reisen zu können: Mittagsschlaf, feste Zubettgehzeiten oder „gesundes“ Essen sind nicht so überlebenswichtig, wie man zu Hause oft denkt 😉

4. Eure Reise durch Neuseeland habt ihr im Wohnmobil zurückgelegt. Was sprach dagegen, einfach Hotels zu buchen?

Die Freiheit! Neuseeland ist für uns gleichbedeutend mit Campervan. Es ist ein ganz anderes Reisegefühl, wenn man sein vertrautes „Schneckenhaus“ immer bei sich hat und damit total autark in die einsamsten Gegenden vordringen kann. Und davon gibt es in Neuseeland ja mehr als genug.

Tuktuk

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5. Zwei Monate zu viert im Wohnmobil aufeinander hocken: Wurde es nicht manchmal doch etwas zu eng?

Klar war es eng, wir hatten ja aus Budget-Gründen auch ein recht kleines Gefährt gewählt, wo wir auf etwa fünf Quadratmetern nicht mal unsere Taschen auspacken konnten und täglich die Betten auf- und abbauen mussten. Nach den zwei Monaten waren wir doch froh, uns im Motel mal wieder „ausbreiten“ zu können (und die Sitzpolster rochen langsam auch nicht mehr allzu frisch). Andererseits waren wir den Großteil des Tages ja draußen unterwegs und konnten uns austoben – wir hatten in zwei Monaten nur zwei richtige Regentage.

6. Neuseeland ist natürlich perfekt für Roadtrips, Camping und Wohnmobile. Wie habt ihr euch auf euren anderen Reisen, wie beispielsweise in Vietnam oder Skandinavien, fortbewegt?

Der Weltwundermann ist Fan seiner eigenen vier Räder, weshalb wir am liebsten unabhängig mit Mietwagen reisen – innerhalb Europas darf es natürlich auch gern Rolf, unser eigenes Auto sein, das wir auf unserer Norwegen-Camping-Tour bis zum Dach vollgepackt hatten. In Vietnam dürfen Ausländer nicht selbst fahren und ein Mietwagen mit Chauffeur schien uns irgendwie … nicht das Passende für uns. Dort haben wir also die klassische Backpacker-Variante „Bus, Zug und Taxi“ gewählt, was sehr einfach und günstig ist, aber auch haarsträubende Erlebnisse mit sich brachte. Eine Premiere war für uns das Mopedfahren: Auch keine ganz ungefährliche Angelegenheit, besonders mit Kindern, aber soo spaßig!

Am Lake Wakatipu

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7. Wenn man mit den Kleinen unterwegs ist, muss man auch für deren Dauerbespaßung sorgen. Welche Länder sind denn am kinderfreundlichsten?

Nix Dauerbespaßung, dafür gibt’s doch Smartphones mit Spiele-Apps J Im Ernst: Unsere Kinder sind ausgemachte Leseratten, probieren gern neues aus und spielen darüber hinaus auch gern zusammen. Nur wenn es stressig ist oder sie Hunger haben, wird es für uns anstrengend. Wir haben aber noch kein wirklich kinderunfreundliches Land besucht – Hauptsache, es gibt genug Platz und Natur zum Spielen, Baden und Entdecken. Auch Deutschland empfinden wir übrigens als sehr kinderfreundliches Reiseziel!

8. Und die letzte Frage: Welches Land steht als nächstes auf der Liste? 

Meinst du die Wunschliste oder die realistische? Wenn wir es uns zeitlich und finanziell leisten könnten, würden wir jedes Jahr nach Neuseeland fahren. Oder auch mal wieder nach Japan, nach Chile oder in die Antarktis… Aus familiären Gründen werden wir aber auch den nächsten Sommer in Europa verbringen – diesmal wollen wir gern eine ruhigere Kugel schieben, nicht so viel herumfahren und das Haustauschen ausprobieren. Am liebsten an der französischen oder spanischen Atlantikküste, wo es schön warm ist, Seafood satt gibt und der Weltwundermann seine Wellensurf-Künste auffrischen kannJ Aber danach wird es so langsam mal wieder Zeit für Südostasien!

Auf dem Mekong in Vietnam

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