Typisch Schweiz – 25 typisch schweizerische Eigenschaften, Klischees und Wahrheiten

Was ist eigentlich typisch Schweiz? Toblerone? Das Schweizer Messer? Oder Käsefondue? Und inwiefern unterscheiden sich die Schweizer Eigenschaften von all dem, was typisch deutsch ist. Auf unserem Reiseblog haben wir bereits analysiert, was typisch italienisch und typisch französisch ist. Jetzt geht es darum, worin sich das Land von Sepp Blatter, Roger Federer und Bruno Ganz besonders hervorhebt! Wir haben 25 typisch Schweizer Eigenschaften für euch aufgelistet!

typisch Schweiz

Neutralität

Neutralität ist typisch für die Schweiz. Sie beruht auf dem Wiener Kongress von 1814/1815 und ist ein zentraler Grundsatz der Außenpolitik. Sie ist selbstgewählt, dauernd und bewaffnet (siehe auch Militärdienst). Sie betont die Unabhängigkeit des Landes, auch wenn es hunderte Sonderverträge mit der EU gibt (man sollte ja nicht benachteiligt sein). Die Schweizer Neutralität steht gleichzeitig auch für Handlungsfreiheit (man muss ja nur mitmachen, wenn man etwas davon hat). Dieser klitzekleine Widerspruch ist halt typisch Schweiz!

Schokolade

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(Quelle: Toblerone)

Als Belgier fällt es mir schwer, diese Zeilen zu schreiben. Doch Schokolade ist wohl typisch schweizerisch. Lindt & Sprüngli, Frey, Toblerone, Ovomaltine und Cailler – das sind alles Schweizer Marken. Nur Milka mit seiner lila Alpenkuh kommt aus Deutschland und nicht aus der Schweiz!

Ausländeranteil

Ungefähr 10 % der deutschen Bevölkerung besteht aus Ausländern. Auch wenn man hierzulande glaubt, dass wir eine große Anziehungskraft nach außen haben, schlägt die Schweiz uns ganz klar. 1 von 4 Einwohner in der Schweiz hat einen ausländischen Pass. In den ländlichen Kantonen wie Appenzell und Uri liegt der Ausländeranteil zwar nur bei ca. 10 %. Dafür ist Genf Spitzenreiter mit knapp über 40 %. Ausländer sind also typisch Schweiz!

Das Starren

Und diese Ausländer sind kurz nach ihrer Ankunft im Land verzweifelt: Denn die Schweizer starren gerne! Man könnte diese lokale Neugierde auch auf eine permanente Einsatzbereitschaft zurückführen. Das Land ist von europäischen Großmächten eingekesselt. Die Expats sind sich jedoch einig: Wenn sie das Land verlassen, werden sie vieles vermissen. Das  typische Schweizer Starren allerdings nicht!

Raclette & Käsefondue

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(Quelle: Wikimedia)

Käse kommt aus Holland, Belgien oder Frankreich – eigentlich quasi überall her. Doch die Eidgenossen haben zahlreiche weltberühmte Käsesorten erfunden. Appenzeller, Gruyère, Emmentaler, Raclette – alles stammt aus der Schweiz. Und in nahezu jedem Restaurant gibt es eine Auswahl an Raclette- und Käsefondue-Gerichten. Käse ist halt einfach typisch Schweiz!

Mehrsprachigkeit

Mehrsprachigkeit ist typisch Schweiz! Die Schweiz hat 4 Landessprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. 4 Kantone sind offiziell mehrsprachig: Basel, Freiburg, Bern und Graubünden. Es gibt sogar 2 mehrsprachige Städte: Biel und Freiburg.

Teuerste Städte der Welt

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(Quelle: Wikimedia)

Nein, die teuerste Stadt der Welt liegt nicht in der Schweiz. Denn angeführt wird die Liste von der angolanischen Hauptstadt Luanda. Doch teure Städte sind typisch Schweiz. Das Land ist mit Zürich (Platz 4) und Genf (Platz 7) gleich zweimal in den Top 10 vertreten. 2017 schaffte es auch Bern bis unter die teuersten 10. Teure Städte kann wohl niemand besser als die Schweiz!

Röstigraben

Als Europäer glaubt man immer, dass Schweizer sich gerne von der EU distanzieren. Doch die Romands (französischsprachige Schweizer) sind der Europäischen Union in der Regel wohlgesonnener als ihre deutschsprachigen Landsmänner. Der Unterschied in zahlreichen Abstimmungsfragen lässt sich geografisch erklären und wird oft scherzhaft als Röstigraben bezeichnet. Lustigerweise essen aber nicht nur deutschsprachige Schweizer Rösti. Die Romands nennen es nur pommes de terre fricassés. Trotzdem ist der Röstigraben typisch Schweiz!

Alpenkühe

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Kühe mit einer großen Glocke am Hals sind auch typisch österreichisch. Doch jede Postkarte der Schweiz ziert eine friedliche Kuh auf der Alm. Aus diesem Grund sind Alpenkühe für uns einfach typisch Schweiz.

26 Kantone & keine Hauptstadt

Die Schweiz besteht aus 26 Kantonen und kennt keine Hauptstadt. 17 Kantone sind deutschsprachig. In 4 Kantonen spricht man französisch und im Tessin italienisch. 4 Kantone sind offiziell mehrsprachig. Zürich ist mit über 1,4 Millionen Einwohnern der meist besiedelte Kanton. Appenzell Innerrhoden dagegen hat nur knapp 16.000 Einwohner. Die Schweiz kennt offiziell keine Hauptstadt. Zwar tagt in Bern der National- und Ständerat. Bern ist aber nur die Bundesstadt und nicht die Hauptstadt der Schweiz.

CERN

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(Quelle: Wikimedia)

Das CERN ist die Europäische Organisation für Kernforschung mit Sitz in Meyrin bei Genf. Hier wird physikalische Grundlagenforschung betrieben. Obwohl das CERN 22 Mitgliedstaaten zählt, ist die Organisation stellvertretend für die typisch schweizerische Forschung auf Weltniveau.

Produkte mit der Nationalflagge

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(Quelle: Wikimedia)

Made in Germany steht weltweit für Qualität. So auch Made in Switzerland. Dazu schmücken Schweizer Unternehmer ihre Produkte gerne mit der Nationalflagge. Man kennt es von den Uhren, der Schokolade, aber auch vom typisch Schweizer Messer von Victorinox.

Wilhelm Tell und der Rütlischwur

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(Quelle: Wikimedia)

Der Mann mit der Armbrust gilt seit dem 19. Jahrhundert als Nationalheld der Schweiz. Es handelt sich bei Wilhelm Tell um eine typisch schweizerische Legende, welche auch von Friedrich Schiller und viel später von Max Frisch aufgenommen wurde. Die Apfelschuss-Episode ist fester Bestandteil der Tell-Saga. Am Ende ist auch egal, inwiefern der Rütlischwur mit den Vertretern von Uri, Schwyz und Unterwalden wirklich die Basis für die Eidgenossenschaft legte. Es gibt der nationalen Geschichtsschreibung etwas Futter.

Direkte Demokratie

Eine direkte Demokratie bedeutet, dass die Bevölkerung in politischen Fragen selbst abstimmen kann. Die Schweiz hat von allen Demokratien die weitestgehendend direktdemokratischsten Elemente. Volksabstimmungen sind typisch Schweiz. Ein bekanntes Beispiel dafür war der Minarettstreit 2009.

Keine Minarette

Wenn wir schon beim Thema sind: 2009 stimmten die Eidgenossen gegen den weiteren Bau von Minaretten. Zugegeben: Es gab bereits 4 im ganzen Land. Und bei knapp 440.000 Muslime müsste das doch reichen. Aber Sarkasmus beiseite: Auch wenn der Minarettstreit ein eher negatives Licht auf die Schweiz warf, war eine öffentliche Ablehnung dieser Art ein recht neues Phänomen.

Internationale Organisationen

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(Quelle: Wikimedia)

Jeder kennt Sepp Blatter und die Korruptionsskandale der Fifa. Doch auch die Uefa und das Internationale Olympische Komitee haben ihren Sitz in der Schweiz. Das Land ist aber nicht nur die Heimat von Sportorganisationen, sondern auch das Rote Kreuz und die Weltgesundheitsorganisation sitzen in der Eidgenossenschaft. Insgesamt sind 25 internationale Organisationen in der Schweiz angesiedelt.

Militärdienst

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(Quelle: Schweizer Armee)

In der Schweiz gibt es Dienstpflicht. Man kann diese frühestens mit 17 und spätestens mit 25 Jahren absolvieren. Nach dem Militärdienst dürfen Schweizer ihre Waffe, ein SIG 90 Sturmgewehr, mit nach Hause nehmen. Bis 2007 gab die Armee den ehemaligen Rekruten noch ein Päckli Munition mit. Es ist eben typisch Schweiz, immer einsatzbereit zu sein!

30 % Waffenbesitz

Eigentlich ist privater Waffenbesitz typisch amerikanisch. Doch auch bei den Eidgenossen sind Schusswaffen weit verbreitet. Dies liegt zum Teil daran, dass die jungen Männer nach dem Militärdienst ihre Waffe behalten können. Als Beleg: In den USA haben 114 Menschen auf 100 eine Waffe. Gefolgt von Serbien und Jemen. Danach folgen die Schweizer mit 45 Waffen auf 100 Einwohner. Waffenbesitz ist also typisch Schweiz!

Weltmeister im Recycling

Die Schweiz betitelt sich gerne als Weltmeister im Recycling. Ob das nun wirklich so stimmt, ist eine andere Frage! Doch die Zahlen sind beeindruckend. 93 % der Glasflaschen werden wieder benutzt. 91 % der Alu- und Konservendosen werden in Recycling-Zentren gesammelt. Und 83 % der PET-Flaschen werden wiederverwendet. Und da glaubt der Deutsche, dass Pfand-Sammeln typisch deutsch wäre.

Uhren

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(Quelle: Rolex)

Die Eidgenossenschaft steht für Luxus. Und eines der überzeugendsten Status-Symbole sind Luxus-Uhren. Deswegen ist es kaum verwunderlich, dass die Top-Uhrenmarken zum Großteil aus der Schweiz stammen. Große Namen wie Rolex, Frederique Constant, Patek Philippe, Longines und IWC – sie sind alle typisch Schweiz.

Autobahnvignette

Gerade Ausländer ärgert es immer, wenn sie 40 Franken zahlen müssen, um auf Schweizer Autobahnen fahren zu dürfen. Doch die Schweizer lieben es, für jedes Fahrzeug Vignetten zu vergeben. Bis 2011 gab es sogar eine Vignette für Fahrräder, welche in der Schweiz übrigens Velo heißen. Vignetten sind damit wohl typisch Schweiz!

Banken und Geld

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Bereits zur Römerzeit waren die Helvetier bekannt für ihre Banken – will man dem Comic-Album Asterix & Obelix bei den Schweizern Glauben schenken. Auch wenn das Bankgeheimnis seit dem Schweizer Abkommen mit der OECD im Jahr 2015 Schritt für Schritt abgebaut wird, zählt das Land nach wie vor Großbanken wie die UBS und Crédit Suisse zu seinen Einwohnern.

Nuklearbunker

Im Notfall könnten alle Schweizer in einem Bunker unterkommen. Diese Abdeckung ist weltweit einzigartig. Deshalb sind Bunker typisch Schweiz. Die außergewöhnliche Bunkerinfrastruktur wird in Artikel 45 und 46 des Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetzes festgehalten. Diese Vorsorge stammt aus dem Kalten Krieg. Damals hieß es: Die Neutralität schützt uns nicht vor Radioaktivität!

Großfirmen

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(Quelle: Wikimedia)

Die Schweiz ist nur ein kleines Land. Dennoch können die Eidgenossen mit einigen Großfirmen auftrumpfen. Jeder kennt den Nahrungsmittel-Riesen Nestlé aus Vevey. Aber auch andere Firmen dominieren weltweit ihre Branche. Glencore ist die größte Rohstoffhandel-Firma der Welt. Novartis und Roche gehören zur absoluten Spitze der Pharma-Industrie. Und die ABB ist einer der führenden Energie- und Automatisierungstechnik-Konzerne mit Sitz in Zürich. Großfirmen an der weltweiten Wirtschaftsspitze sind wohl typisch Schweiz.

Spitzentennisspieler

typisch schweizerisch Stan Wawrinka

(Quelle: Wikimedia)

Die Schweiz hat nur knapp mehr als 8 Millionen Einwohner. Doch im Tennis sind die Eidgenossen ganz groß. Martina Hingis rockte in den 1990er Jahren die Grand Slam Turniere. Roger Federer ist ebenfalls Schweizer, wie auch Stan Wawrinka. Weltklasse-Tennisspieler sind also auch typisch Schweiz.