Typisch argentinisch – Essen aus dem Land der Gauchos
Wenn sie an typisch argentinisches Essen denken, denken die meisten Europäer an von Kohle angebrannte Steaks. Dabei ist Essen in Argentinien eine Herzensangelegenheit. Im Herzen glauben sich Argentinier nämlich Italiener (d.h. sie reden viel, laut, und vor allem oft sinnloses Zeug), wären aber noch lieber Franzosen. Wie jeder weiß, spielt die Küche gerade in diesen 2 Ländern eine besonders wichtige Rolle. Kein Wunder also, dass der Argentinier zu keiner Tageszeit auf Pizza verzichten möchte und die französische Rebsorte Malbec hier eine zweite Heimat gefunden hat. Da die Traveliers große Kulinariker sind, haben wir für euch unsere sehr persönlichen Top 7 des typisch argentinischen Essens zusammengestellt:
Alfajores
Was für die Deutschen Kinderschokolade oder für Amis Reese´s Peanut Butter Cups, nennt sich im Land der Gauchos Alfajores. Und so funktionniert‘s: Man nehme einen runden Keks, beschmiere ihn mit reichlich Dulce de Leche, und lege dann einen weiteren runden Keks darauf. Es gibt natürlich verschiedene Marken und Ausführungen. Mal sind Alfajores mit Zucker übergossen, mal komplett mit Schokolade zugeklebt. Fazit: Eine Kalorienbombe, die auch Eva Perón sich von Zeit zu Zeit gegönnt haben soll – und für uns einfach typisch argentinisch.
Cola Life
In Europa gibt es Cola Light und Cola Zero. Da aber zwei Lightprodukte anscheinend nicht ausreichen, hat der Getränkegigant aus Atlanta sich für Argentinien ein weiteres Produkt einfallen lassen: Cola Life! Dem Hersteller zufolge wird hier auf Aspartan und Stevia verzichtet. Cola Life ist nämlich nicht nur typisch argentinisch, sondern wird zudem natürlich gesüßt und ist kalorienreduziert. Als großer Colatrinker und Experte in Sachen Softdrinks muss ich sagen, dass mir Cola Life von allen Lightvarianten am besten schmeckt. Vielleicht starte ich irgendwann mit dem Import nach Neukölln. Demnächst mehr zu diesem Thema…
Dulce de Leche
Was in Frankreich Caramel heißt, nennt der typische Argentinier Dulce de Leche. Zugegeben, es ist nicht ganz dasselbe, aber es schmeckt doch schon sehr ähnlich. Das Zeug ist derart beliebt, dass es bei fast jedem Nachtisch als Süßmittel verwendet wird. Mir persönlich gefällt Dulce de Leche auch sehr gut als Brotaufstrich. Wie man es auch verwendet, typisch argentinisch ist die süße Verführung auf jeden Fall.
Empanadas
Wer kennt sie nicht, die typisch argentinischen Teigtaschen? Sie können rund, kantig, dreieckig sein, Hauptsache sie kommen mit reichlich Füllung. Anders als bei englischen Pies wird damit jedoch nicht übertrieben. Typisch argentinisches Essen ist schließlich nicht unelegant. Ob nun mit Drei-Käse- oder Hühnchen-Gemüse-Füllung – die Dinger machen echt süchtig und sind definitiv typisch argentinisch! Kein Wunder, dass ich am Anfang der Reise, bis zu den Esteros del Iberá, fast nichts anders gegessen habe.
Malbec und Torrontès
In Argentinien trinkt man Wein! Und zwar ganze 32 Liter pro Kopf. (Bei meinen Nachforschungen habe ich übrigens herausgefunden, dass Luxemburg die Rangliste des Wein-Konsums anführt. Da kann man ja richtig stolz sein auf sein Land!) Aber zurück nach Argentinien: Eigentlich passt vor allem Rotwein zum typisch argentinischen Essen, doch ganze 21 % aller produzierten Weine sind weiß. Wichtigste Rebsorte für Roten ist der in Frankreich etwas vernachlässigte Malbec, der aber weit entfernt von der Bordeaux zu oft ungeahnten Ergebnissen führt. Torrontès ist eine autochtone argentinische Rebsorte. Traditionell ergibt sie trockene Weißweine. Besonders das Anbaugebiert rund um Salta ist für seine typisch argentinischen Torrontès-Weine bekannt und sollte auf der Reiseroute eines jeden Weinliebhabers fett markiert werden.
Mate
Man kann natürlich nicht immer nur Alkohol bechern. Das hat man auch in Argentinien eingesehen und so trinkt man im Land von Diego Maradona auch reichlich Tee. Irgendwelchen Tee? Nein, natürlich nur Mate! Dieser wird typisch argentinisch in runden Leder- oder Tonbechern aufgetischt und mithilfe eines metallenen Strohhalms eingesogen. Der Tee ist derart beliebt, dass man nahezu überall – im Stadtpark, im Stau, im Bus oder am Strand – Leute mit Matebechern erspähen kann. Typisch argentinisch eben!
Parilla
Ja, ich habe in meiner Einleitung behauptet, dass Argentinien mehr als nur saftige Rindersteaks zu bieten hat. Und das stimmt auch wirklich! Denn warum sich auf Steaks beschränken? In einer typisch argentinischen Parilla wird nämlich alles mögliche auf den Grill geschmissen: Wurst, Magen, Herz, Kotelletten, eben einfach alles, was ein herkömmliches Nutztier so zu bieten hat. Wer sich aber schon von zuhause aus auf sein Steak gefreut hat, wird natürlich auch auf seine Kosten kommen. Denn nichts ist so typisch argentinisch wie halbverkohltes Grillfleisch!
