Sri Lanka auf eigene Faust: Reiseroute, Sehenswüdigkeiten & mehr
Sri Lanka, die Heimat des Ceylon-Tees und Wiege des Buddhismus, hat es in den letzten Jahrzehnten geschafft, sich auch als Touristendestination einen Namen zu machen. Dies verwundert kaum, bedenkt man die kulturelle Vielfalt und natürliche Schönheit, die der Inselstaat im Indischen Ozean zu bieten hat. Antike Tempelanlagen, sagenumwobene Königsstädte, smaragdgrüne Berglandschaften, endlose Sandstrände und ein Tierreichtum, wie man ihn sonst wohl nur aus Afrika kennt – seine schier endlosen Sehenswürdigkeiten haben Sri Lanka wahrscheinlich längst auch auf deiner Bucket-List bis ganz nach oben katapultiert. Dann pass jetzt gut auf, denn wir verraten dir, welche Highlights, du nicht verpassen solltest, wenn du Sri Lanka auf eigene Faust erkundest.
Die perfekte Reiseroute für Sri Lanka: Alle Sehenswürdigkeiten auf einen Blick
Colombo: Sri Lankas Hauptstadt zwischen Historie & Moderne
Obwohl viele Besucher der Inselhauptstadt gleich nach der Landung den Rücken kehren, hat Colombo ein paar von Sri Lankas interessanteren Sehenswürdigkeiten in petto. Schlendere durch das Basarviertel von Pettah, lass dich an den zahlreichen Verkaufsständen übers Ohr hauen und besuche mit der rot-weiß-gestreiften Jami-Ul-Alfar-Moschee eine der wenigen muslimischen Sehenswürdigkeiten Sri Lankas. Denn auch in Colombo ist der Buddhismus mit dem Gangaramaya-, Asokaramaya- und dem 12 km außerhalb gelegenen Kelaniya-Tempel, einem von 16 Hauptheiligtümern des Inselstaates, die klar vorherrschende Weltreligion. Setz dich anschließend ins Tuk-Tuk und lass dich – vorbei am Independence Square, dem Old Parliament Building und dem Old Colombo Lighthouse – ins moderne Finanz- und Geschäftsviertel Colombo Fort kutschieren. Von hier spazierst du am Ufer des Beira-Sees entlang bis zum Floating-Market und schon ist der erste Tag deiner Sri-Lanka-Reiseroute auch schon um.
Kulturelles Dreieck: alte Regierungszentren im Landesinneren
Ehemalige Königsstadt Kandy
Zwischen dicht bewachsenen Hügeln mitten im Landesinneren gelegen, fungierte Kandy seit 1592 als Hauptstadt des letzten unabhängigen Königreichs der Insel. Heute gehört die ehemalige Königsstadt nicht nur zu den schönsten Orten Sri Lankas, sondern ist zugleich Heimat einer seiner außergewöhnlichsten Sehenswürdigkeiten. Die UNESCO-geschützte Stadt ist nämlich in erster Linie für ihren sogenannten Zahntempel bekannt, der die einzige noch erhaltene Reliquie Buddhas beherbergt und als einer der wichtigsten Pilgerorte Sri Lankas gilt. Dieses absolute Must-See war einst Teil eines gut bewachten Palastkomplexes, in dem die Herrschaftsfamilie bis zu ihrer Absetzung im Jahr 1815 residierte. Der lokalen Tradition zufolge hatte nämlich nur Anspruch auf den Thron, wer sich im Besitz der Zahn-Reliquie befand.
Antikes Herrschaftszentrum Anuradhapura
Bevor sich die Herrscher nach Kandy zurückzogen, hatten sie Sri Lanka mehr als 1.000 Jahre lang vom knapp 150 km weiter nördlich gelegenen Anuradhapura aus regiert. Im letzten Jahrhundert vor Christus erbaute König Dutugamunu hier als Antwort auf eine rund hundert Jahre ältere Prophezeiung einen riesigen weißen Stupa, der sich schon bald zum zentralen Punkt des ersten Klosters der Insel entwickelte. Ende des 19. Jahrhunderts stieß ein Mönch auf die Ruinen der antiken Stadt und ließ die Tempelanlage wieder auferstehen. Während das schneeweiße Bauwerk seit einigen Jahren in altem Glanz erstrahlt und zu den Top-Sehenswürdigkeiten Sri Lankas zählt, sind von dem ehemals ikonischen Brazen Palace, der laut Überlieferungen 9. Stockwerke und 1.000 mit Juwelen verzierte Zimmer unter einem 45 m hohen Kupferfach vereinte, nur noch 1.600 Steinpfähle übrig.
Genug vom Prunk der alten Adeslgeschlechter? Etwa 40 km weiter westlich lockt mit dem Wilpattu-Nationalpark der größte Nationalpark Sri Lankas mit abenteuerlichen Wandersafaris und Wildcampen in unberührter Naturlandschaft.
Mittelalterliche Hochburg Polonnaruwa
Nachdem Anaruadhapuran im 11. Jahrhundert Plünderungen zum Opfer gefallen war, waren die sri-lankischen Herrscher schon einmal umgezogen. Bereits ein Jahrhundert später erlebte Polonnaruwa als mitterlalterliche Hauptstadt ihren Höhepunkt. Heute erinnern am östlichen Ufer des künstlichen Sees Topa Wewa Lake allerdings nur noch Ruinen an das goldene Zeitalter. Auch wenn sich viele der wertvollsten Ausgrabungsstücke derzeit im National Museum in Colombo befinden, strahlen die ehemaligen Stadtmauern, Palastgebäude und Tempel weiterhin eine besondere Anziehungskraft aus und gehören als absolutes Sri-Lanka-Highlight unbedingt auf deine Reiseroute. Und das liegt nicht nur an den frechen Ceylon-Hutaffen, die es 2015 als Stars des Disney-Dokumentarfilms Monkey Kingdom sogar bis auf die internationale Kinoleinwand schafften.
In Stein gemeißelt: Höhlen und Felsen rund um Dambulla
Höhlentempel von Dambulla
Dambulla gehört für viele ganz weit oben auf ihre Reiseroute für Sri Lanka. Das liegt nicht zuletzt an seinem berühmten Höhlentempel, auch bekannt als Golden Temple. Vier Grotten bilden den historischen Teil des ursprünglich von buddhistischen Einsiedlermönchen bewohnten Tempelkomplexes. Seit mehr als 2.000 Jahren fungieren sie gleichzeitig als Pilgerort für Buddhisten und Hindus und schafften es als weltweit größte bemalte Fläche aus der Antike sogar bis auf die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Das Innere der Höhlen ist nämlich nicht nur mit ganzen 153 Buddha-Statuen bevölkert, sondern zudem mit zahlreichen farbenfrohen Fresken verziert, die das Leben und Wirken Siddhartha Gautamas darstellen. Definitiv einer der schönsten Orte Sri Lankas und ein ganz besonderes Highlight für alle, die Sri Lanka auf eigene Faust erkunden.
Felsenfestung Sigiriya
Etwa 17 km südwestlich von Dambulla treffen Reisende auf den berühmten Löwenfelsen, der über die Jahrhunderte in wechselnden Abständen Mönchen und Mitgliedern des Militärs als Rückzugsort diente. Auch er gehört heute zum UNESCO-Welterbe und beherbergt neben der glatt polierten Spiegelwand, die als ältestes Zeugnis singhalesischer Dichtkunst gilt, auch mehrere Fresken der berühmten Wolkenmädchen. Während früher etwa 500 barbusige Frauen unter einem Felsüberhang Besucher dieser Sri-Lanka-Sehenswürdigkeit empfingen, sind heute nur noch 22 Exemplare erhalten. Zudem mussten sich einige von ihnen in den 1970er Jahren einer unfreiwilligen Schönheits-OP unterziehen, als ihre Brustwarzen während der Restaurationsarbeiten versetzt und die Jahrhunderte alten Brüste so kurzerhand geliftet wurden.
Elefanten in Minneriya und Wasgamuwa
Wer noch etwas Zeit übrig hat, sollte sich einer organisierten Safari-Tour in den circa 30 km entfernten Minneriya-Nationalpark anschließen. Freunde sanfter Dickhäuter kommen im August und September nicht um einen Besuch dieses Sri-Lanka-Highlights herum. Am Ende der Trockenzeit versammeln sich Elefanten des ganzen Landes am Reservoir, um ihren Durst zu stillen und im Wasser herumzuplantschen. Außerhalb der Spätsommermonate bietet sich ein Ausflug in den Wasgamuwa-Nationalpark an, den etwa 150 Exemplare das ganze Jahr über ihr Zuhause nennen.
Wanderungen und Teezeremonien im grünen Hochland
Pilgerstätte Adam’s Peak
Mit seinen 2.244 m vierthöchster Berg des Landes, ist der in der Landessprache als Sri Pada bekannte Adam’s Peak von Dezember bis April zugleich einer der wichtigsten Pilgerorte Sri Lankas. Buddhisten glauben, der Erleuchtete selbst habe hier seinen Fußabdruck hinterlassen und diesen daher gut geschützt unter einer Steintafel versteckt. Touristen nehmen den 5-stündigen Fußweg bis zum Gipfel vor allem wegen der spektakulären Ausblicke über die umliegende Berglandschaft auf sich. Der recht anstrengende Aufstieg besteht größtenteils aus gut belichteten Treppenstufen, an denen zahlreiche Kiosks für Erfrischung sorgen. Um die Tageshitze zu umgehen und den Sonnenaufgang aus schwindelerregender Höhe beobachten zu können, machen sich die meisten Wanderer zu nächtlicher Stunde auf den Weg. Sicher eine der anstrengenderen von Sri Lankas Sehenswürdigkeiten, doch das ist dieses Highlight unbedingt wert!
Ausblick vom Little Adam’s Peak
Eine kleine Aufwärmübung gefällig? Der rund 1.100 m kleinere Bruder mit dem gleichen Namen lässt sich auch von weniger erprobten Wanderern leicht bezwingen und bietet mindestens genauso atemberaubende Aussichten auf eine Kulisse wie aus einem Fantasy-Film. Da das Wegenetz recht verzweigt und nicht besonders gut ausgeschildert ist, wird allerdings empfohlen, sich einer Gruppe anzuschließen oder einen eigenen Guide zu buchen. Ohne unbeabsichtigte Umwege sollte die gesamte Tour bis auf dieses Sri-Lanka-Highlight und zurück inklusive Fotostopps maximal 3 Stunden beanspruchen.
Sagenumwobener Wasserfall Ravana Ella
Wer sich noch nicht genug bewegt hat, nimmt die 6 km von der Stadt Ella bis zum Ravana Ella zu Fuß in Angriff. Alle anderen können sich auch von einem Taxi bis an den 25 km hohen Wasserfall bringen lassen, an dem sich eine der berühmtesten Legenden des Hinduismus abgespielt haben könnte. Neuesten archäologischen Erkenntnissen zufolge deuten nämlich mehrere Hinweise darauf hin, dass tatsächlich jemand in der Höhle über dem Wasserfall gefangen gehalten wurde. Ob es sich dabei wirklich um die Prinzessin Sita handelte? Besuche die mysteriöse Sri-Lanka-Sehenswürdigkeit und entscheide selbst!
Teeplantagen in Nuwara Eliya
Obwohl die britische Besatzung vor über 70 Jahren aus Sri Lanka abgezogen wurde, ist das typisch englische Flair in Nuwara Eliya bis heute zu spüren. Weiß getünchte Kolonialvillen, Pferderennbahnen, Golfclubs und botanische Gärten lassen dich an einem der schönsten Orte Sri Lankas nur darauf warten, dass die Queen in ihrem Rolls-Royce vorbeirollt. Und schon ist es Zeit für den obligatorischen Afternoon-Tea. Wie gut, dass die Region gleichzeitig als Zentrum des Teeanbaus gilt. Doch bevor du dich zu Tee und Kuchen niederlässt, solltest du dir auf einer Tour durch die nahegelegenen Plantagen der Pedro oder Labookelle Tea Estates wenigstens die wichtigsten Infos über den berühmten Ceylon-Tee reinziehen. Anschließend schmeckt das klassische Heißgetränk dann gleich doppelt so gut.
Sehenswürdigkeiten im Süden Sri Lankas: It’s Safari-Time!
Wildtier-Beobachtungen im Yala-Nationalpark
Ja, es ist endlich so weit! Spätestens jetzt steigen alle in einen offenen Jeep und machen sich auf die Suche nach dem üppigen Wildlife, von dem der Reiseführer so geschwärmt hatte. Wer auch im wohl berühmtesten Nationalpark Sri Lankas nicht auf das eigene Fahrzeug verzichten möchte, lässt am Visitor Center in Tissamaharama einfach einen professionellen Fährtenleser einsteigen und begibt sich ganz individuell auf die Pirsch. Vor allem in den frühen Morgen- und späten Abendstunden lassen sich hier einige Wildtiere aufspüren. Während das Buschland vor allem von Elefanten und Schakalen bewohnt wird, streifen Leoparden und Lippenbären durch die dichten Wälder, in deren Wipfeln gleich mehrere Affenarten um die Vorherrschaft kämpfen. Die Brackwasser-Lagunen im Süden dieser Sri-Lanka-Sehenswürdigkeit ziehen neben Wasserbüffeln auch Krokodile an, die hoffen, hier eines von 130 unterschiedlichen Vogelexemplaren als Dinner zu ergattern.
Keine Lust, dir die Tiere mit all den Touris zu teilen? Unser Sri-Lanka-Geheimtipp: Im angrenzenden Kumana-Nationalpark und dem nahegelegenen Udawalawe-Nationalpark geht es trotz gleicher Artenvielfalt weitaus entspannter zu.
Dschungelbuch-Feeling in der Sinharaja Rain Forest
Damit du dir wirklich ein Bild von der Bandbreite der Inselnatur machen kannst, sollte auch das letzte Überbleibsel des tropischen Tiefland-Regenwaldes nicht auf deiner Sri-Lanka-Reiseroute fehlen. Als Teil des UNESCO-Welterbes vor weiteren Zerstörungen geschützt, ist die Sinharaja Rain Forest Heimat von 50 % der endemischen Säugetier- und Schmetterlingsarten. Hinzu gesellen sich 19 von 20 endemischen Vogelspezies, denen auf 2 Naturlehrpfaden aufgelauert werden darf. Dieses Sri-Lanka-Highlight ist nicht nur für klassische Naturliebhaber ein echtes Must-See!
Abschließender Badeurlaub an der sonnigen Südwestküste
Tropische Strände rund um Mirissa und Unawatuna
Während von Dezember bis April Wale die Hauptrolle vor der Südwestküste Sri Lankas spielen, machen es sich andere Ozeanbewohner zu dieser Zeit an Land bequem. Von Dezember bis März nämlich brüten gleich fünf der sieben weltweit vorkommenden Meeresschildkröten-Typen an den Stränden der Region, 6 Wochen später schlüpft der Nachwuchs und kämpft sich tapfer zurück in die schützenden Fluten des Indischen Ozeans. Ein absolutes Sri-Lanka-Highlight für alle, die in der Hochsaison anreisen. Doch auch außerhalb der Wintermonate gibt es im und am Wasser einiges zu entdecken. Sonnenanbeter frischen ihre Urlaubsbräune an von Palmen gesäumten Sandstränden auf. Surfer bezwingen die brechenden Wellen. Schimmer ziehen in der von zwei Riffen geschützten Bucht entspannt ihre Bahnen, während Schnorchler und Taucher die bunte Unterwasserwelt inklusive verwunschener Schiffswracks genauer unter die Lupe nehmen.
Koloniales Erbe in Galle
Sollte dir trotz all dieser abwechslungsreichen Aktivitäten doch schnell wieder der Sinn nach klassischem Sightseeing stehen, ist das historische Galle-Fort am nordwestlichen Ende der gleichnamigen Bucht genau das richtige Ziel für deine Sri-Lanka-Reiseroute. Im 16. Jahrhundert von den Portugiesen erbaut, wurde es ab Mitte des 17. Jahrhunderts von den Niederlanden besetzt und gilt heute als multikultureller Schmelztiegel mit ungetrübtem Kolonialcharme. Weiß getünchte Kirchen, prunkvolle Herrenhäuser und ehemalige Regierungsgebäude der frühen Besetzungsmächte säumen die engen Gassen des UNESCO-Welterbes ebenso wie idyllische Cafés und exklusive Boutiquehotels. Lass dich einfach treiben, bewundere die reich verzierten Türen, nimm Platz auf von Säulen umrahmten Veranden und erhasche einen Blick in die weitläufigen Innenhöfe mit ihren versteckten Gartenoasen. Diese Sri-Lanka-Sehenswürdigkeit ist das perfekte Highlight, um deine Rundreise stilecht abzuschließen.
Luxus-Tees im Handunugoda Tea Estate
Fehlt dir am Ende deiner Sir-Lanka-Route noch immer das richtige Mitbringsel für die Daheimgebliebenen, entpuppt sich die für ihre handwerklich erzeugten Luxustees bekannte Fabrik als echtes Geschenk des Himmels. Neben vielen weiteren international ausgezeichneten Sorten, hat sich das Handunugoda Tea Estate vor allem durch seinen Signature Virgin White, der auf eine 4.000 Jahre alte chinesische Tradition zurückgeht, einen Namen gemacht. Wenn auch nicht mehr von weiß gekleideten Jungfrauen mit goldenen Scheren, so wird der Tee dennoch bis heute ohne jegliche menschliche Berührung hergestellt und nur von Mariage Frères, einem der weltweit exklusivsten Teesalons im Pariser Faubourg Saint-Honoré vertrieben. Wer das nicht zu schätzen weiß, braucht bei deiner nächsten Reise ganz sicher kein Geschenk mehr zu erwarten.
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Ein wirklich schön geschriebener Artikel. Ich muss sagen, Sri Lanka war für mich der schönste Urlaub den ich bisher gemacht habe. Das Land hat einfach so viel zu bieten und da es mein erster Asien Urlaub war, war ich mehr als begeistert von diesen herzensguten Menschen. Grüße Marcel von https://meine-reisen.net/