Ein Meer aus Sand – 6 eindrucksvolle Dünenlandschaften
Ich habe mal behauptet, dass ich Sand hasse. Aber eigentlich stimmt das gar nicht. Ich bin vielmehr sein absolut größter Fan.
Ich liege nur einfach nicht gern drin rum. Und auch meine Kamera lasse ich in Zukunft lieber zuhause, wenn ich mich in sandige Gefilde begebe. Doch sonst bin ich absolut dafür.
Ich liebe es, barfuß drin rumzurennen und mir die Fußsohlen zu verbrennen. Ich liebe es, wie man Muskeln spürt, von denen man gar nicht wusste, dass man sie besitzt, wenn man versucht, durch die knietiefen Körnchen zu stapfen. Und ich liebe es, wie sich die Luft über den Dünen bräunlich verfärbt, sobald eine leichte Brise aufkommt.
Kein Wunder also, dass wir immer wieder in allen Ecken der Welt nach den schönsten Sanddünen suchen. In diesem Artikel haben wir unsere provisorischen Top 6 für euch zusammengestellt. Und wie so oft, haben auch diesmal die USA die Nase vorn.
6. Corralejo, Fuerteventura
Die Dünen von Corralejo im Nordosten Fuerteventuras bilden eine der Hauptattraktionen der beliebten Kanareninsel. Wer allerdings auf meterhohe Sandhügel hofft, ist hier definitiv falsch. Zwar erstrecken sich die Dünen über mehr als 11 km, doch zählen sie, was ihre Höhe betrifft, wohl eher zu den Winzlingen.
Ja, eigentlich müsste man vielmehr von einem ausgedehnten, leicht bewachsenen Sandstrand sprechen, wenn von den Sehenswürdigkeiten des Parque Natural Corralejo die Rede ist. Zum Entspannen und Sonnenbaden genau das Richtige. Als Ausflugsziel aber, müssen Fuerteventuras Dünen zwangsläufig enttäuschen.
5. De Hoop, Südafrika
Der an der Garden Route gelegene De Hoop National Park wartet nicht nur mit den weißesten Sandstränden und idyllischsten Buchten auf, die sich der Südafrika Urlauber wünschen kann. Nein, er hat den kleinen Körnchen gleich einen ganzen Parkabschnitt überlassen, wo sie sich nach Herzenlust austoben können und im Laufe der Jahre wohl der gesamten Vegetation den Garaus machen werden.
Von weitem, glaubt man zuerst an eine Fata Morgana. So grellweiß sind die Dünen des De Hoop, dass man sie auf den ersten Blick für Schneehügel halten könnte. Doch auch wenn einem bewusst wird, dass dies mitten auf dem schwarzen Kontinent wohl eher unwahrscheinlich ist, büßen die Sandhügel nichts von ihrer Faszinationskraft ein.
4. Sand Mountain, NV, USA
Mehrere hundert Kilometer führt der zweispurige Highway 50 durch die immer gleiche, karge Landschaft Nevadas. Und plötzlich ragt etwas weißes am Horizont empor und beginnt langsam Gestalt anzunehmen. Erst wollen wir unseren Augen nicht trauen. Doch da steht tatsächlich ein einsamer Sandberg mitten in der Einöde Nevadas.
Und genau so einsam ist auch der Besucher, der hier einen Zwischenstopp einlegt, um eine der wenigen Sehenswürdigkeiten der Loneliest Road of America aus der Nähe zu erkunden. Obwohl… Von einer wirklichen Sehenswürdigkeit kann auch hier nicht wirklich die Rede sein, doch für ein kleines Picknick und zum ausgiebigen Herumtollen reicht der Sandhügel allemal.
3. Coral Pink Sand Dunes, UT, USA
Die nur wenige Kilometer vom berühmten Zion National Park gelegenen Coral Pink Sand Dunes verdienen ihre Platzierung vor allem dem ungewöhnlichen Farbenspiel, das hier in der Nachmittagssonne stattfindet. Von Hellorange bis Flamingorosa, sind alle Farbnuancen vertreten, und dem sprachlosen Zuschauer bleibt nur das fassungslose Staunen und der instinktive Druck auf den Auslöser seines Fotoapparates.
Wer hier keine beeindruckenden Bilder schießt, der sollte sich definitiv ein neues Hobby suchen. Denn auch wenn die Dünen als Ausflugsziel eher enttäuschen – außer natürlich man ist ein Bewunderer von Wüstenbuggys mit ohrenbetäubendem Motorengebrüll -, ihre beispiellose korallenfarbene Schönheit wirkt auch auf Film nicht weniger spektakulär.
2. Panamint Dunes, CA, USA
In Kaliforniens berühmt-berüchtigtem Death Valley, werden lebensmüde Wanderer gleich an mehreren Stellen fündig. Wem es am Badwater Basin zu voll ist, der kann sich wahlweise auch an den Panamint Dunes in Lebensgefahr begeben.
Direkt neben dem Parkplatz findet man bereits die ersten Ausläufer der weiten Dünenlandschaft, in denen sich noch ein paar wenige Besucher tummeln. Doch spätestens nach der zweiten Erhebung, ist man ganz allein mit den weiß-gelben Sandkörnchen. Nur das ein oder andere Tumbleweed kreuzt hin und wieder den Weg, der ohne Beschilderung und ohne auch nur den geringsten Anhaltspunkt in ein Meer aus Sand führt, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint.
1. Great Sand Dunes, CO, USA
Die für uns bisher beeindruckendsten Dünen sind definitiv die Great Sand Dunes im Südosten Colorados. Die mit ihren 230 Metern höchsten Dünen Nordamerikas haben sich ihren Namen und Platz 1 unserer Best of redlich verdient. Denn nicht nur neben ihrer Höhe, sondern auch neben der Ausdehnung von rund 80 km², können alle anderen einpacken.
Eine geschlagene Stunde braucht man, um die von unten am höchsten erscheinende Düne zu erklimmen, um dann, nach Atem ringend, festzustellen, dass man nur die Spitze des Eisbergs bezwungen hat. Ein absolutes Muss also für jeden Dünenfan. Und dabei haben wir die malerische Lage am Fuße der Rocky Mountains noch gar nicht erwähnt.
Wunderschöne „Sand-Bilder“.
Ich kann Deine Faszination mit dem „Nicht-Strand-Sand“ sehr gut verstehen. Vielleicht ein kleiner Reisetipp, falls ihr da noch nicht wart – die Namib, besonders aber das Sossusvlei bzw. Dead Vlei. Der schönste Moment ist, wenn man sich auf Big Daddy geschleppt hat, auf das Dead Vlei runterschaut und dann die Düne runterrennt und der Sand zu singen anfängt – und unten wartet eine weiß glitzernde Pfanne mit bizarren schwarzen Baumskeletten…
Ja, da wollten wir schon immer unbedingt mal hin, hat bis jetzt noch nicht ganz geklappt. Vielleicht findet sich ja irgendwann ein billiger Flug und jemand, der uns einen Jeep sponsort. 😉