Warum man Oudtshoorn getrost vom Reiseplan streichen kann
Auf unseren Reisen sind wir selten so enttäuscht worden wie von Oudtshoorn. Wir hatten uns einen Einblick in die südafrikanische Straußenzucht erhofft. Erhalten haben wir eine Art Disneyland, das nichts mehr mit artgerechter Tierhaltung zu tun hat.
Tourismusattraktion statt echter Straußenzucht
Oudtshoorn ist bekannt für seine Straußenzucht. Und auch wir wollten uns die Straußenhauptstadt Südafrikas natürlich nicht entgehen lassen. Wir wollten sehen, wie die Tiere gehalten werden. Sehen wie die Küken schlüpfen. Und was nach der Schlachtung mit den Federn passiert.
Stattdessen zeigte man uns Kuriositäten wie den kleinsten Strauß Südafrikas. Zwang uns förmlich zu einem Ritt auf einem völlig verstörten Tier. Und amüsierte sich köstlich über die selbst erfundene „Nackenmassage“. Auf ein einziges Zuchtgehege oder Basisinformationen zum größten Vogel der Erde warteten wir währenddessen vergeblich.
Dabei hatten wir uns wegen der Masse an bunten Flyern, die in jedem Restaurant und an jeder Hotelrezeption auf unwissende Touristen lauern, extra von unseren Gastgebern beraten lassen. Ein authentischer Betrieb sollte es sein. Nicht dieses Tourizeugs. Nach unseren Erlebnissen aber fragen wir uns, wie wohl ein unauthentischer Betrieb aussehen mag.
Wasserfälle und Höhlen mit wenig Spannungsfaktor
Die einzigen „echten“ Strauße trafen wir zufällig. Während eines eher unfreiwilligen Abstechers in das Umland von Oudtshoorn. Eigentlich wollten wir uns einen als besonders spektakulär gepriesenen Wasserfall nördlich der Stadt ansehen. Doch auch dieser blieb weit hinter unseren Erwartungen zurück. Der Umweg allerdings hatte mehr zu bieten: Vereinzelte Strauße auf weiter Flur, nette Anwohner, bei denen Laurens sein Afrikaans auffrischen konnte und viele einsame Schotterwege. Doch wirklich sehenswert war auch das alles nicht.
Dies konnten schließlich auch die schon etwas spannenderen Cango Caves nicht mehr rausreißen. Zwar ist die große Halle, in der früher Mal Konzerte abgehalten wurden, schon recht beeindruckend. Da während den musikalischen Ergüssen aber immer wieder Stücke der Stalakmiten, die den eigentlichen Charme der Höhlen ausmachen, abgerissen wurden, bleibt auch hier nur ein Fazit übrig: Wer in seinem Leben schon mal in einer Tropfsteinhöhle war, kann sich den Umweg nach Outshoorn getrost sparen.
Hier geht es zu unserem Beitrag zur besten Reisezeit für Südafrika.
Hallo,
wir sind da ganz eurer Meinung. 2013 waren wir in der Gegend und Outshoorn mit den Straußenfarmen hat uns auch nicht gereizt. Trotzdem würden wir empfehlen den Umweg in Kauf zu nehmen: Von den Cango Caves fährt man rechts abbiegend Richtung Prince Albert und passiert den Swartberg Pass – eine spektakuläre Piste durch die Swartberge mit tollen Aussichten und steilen Abhängen. Dann weiter entlang am südlichen Rand der semi-ariden Gross Karoo und zurück über die neue Passstraße Meirings Poort. Alles ist gut von der Küste aus (Wilderness oder George) als Tagestour zu machen.
http://www.cachentravel.de/suedafrika-rundreise-swartberg-mountains/
Viele Grüße
Ronny
Ja und nein. Meine Reise nach Outshoorn ist knapp 10 Jahre her. Sicher wird sich die Farm verändert haben, damals war es noch etwas ursprünglicherals Ihr beschreibt. Was uns neben der Höhle jedoch gut gefallen hat, war eine Quadfahrt durch die Region. Die hatten wir mit einem Guide unternommen und neben Spaß eine Menge gesehen und erlebt. Auch unsere Übernachtung und der Ort waren prima.
Bei uns sind’s mittlerweile auch 9 Jahre, aber der Ort und die „Sehenswürdigkeiten“ waren uns wirklich viel zu tourimäßig aufgezogen. Die Natur und die Dörfchen drum rum haben uns beim (Ver-)Fahren aber auch ganz gut gefallen. Nur waren leider keine wirklichen Highlights dabei.