Myanmar – Ein schönes Land mit vielen Eigenarten
Nach einem Auslandssemester in Singapur, hat sich Laurens´ Bruder Cédric mal eben spontan dazu entschieden, halb Asien zu bereisen, und sich nach mehreren Monaten des Bettelns (unsererseits) endlich dazu erbarmt, uns einen Einblick in seine Erlebnisse zu gewähren. Heute: Myanmar!
Die erste Eigenart ist wohl die Währung, die benutzt wird. Alltäglich wird größtenteils mit der lokalen Währung Myanmar Kyat gehandelt. Bei offiziellen Angelegenheiten wie Tempelbesuchen, Hotels oder Transport, werden aber nur USD akzeptiert. Aufgepasst: Die Dollars müssen makellos sein, und dürfen auch nicht älter als 5 Jahre sein! In meinem ersten Hostel haben sie erst meinen vierten $20 Schein angenommen. Der mini Tintenfleck auf dem dritten war ihnen einfach zu viel!
Viele Männer sehen aus als ob sie gerade aus einem Ringkampf gestiegen wären, wenn sie einen anlächeln. Ihre übertrieben roten Zähne geben einen sehr blutigen Eindruck. Dies kommt durch das ganztägliche Kauen von Beetle Nut, eine Mischung aus Tabak, Kräutern und der roten Beetle Nut. Schmecken tut es eigentlich recht gut, gut ausschauen allerdings nicht so.
Im Kino steht nach der letzten Werbung jeder auf. Ich als einzelner Tourist im Saal war etwas verwirrt. Einige bösen Blicke haben mich dann aber auch auf die Beine gebracht – gerade rechtzeitig für das 2-minütige Abspielen der Nationalhymne!
Die Autos fahren auf der rechten Seite. An sich nichts besonderes für uns Europäer. Das Steuer ist aber ebenfalls rechts! Dies ist der Fall, weil General Ne Min im Jahr 1970 entschieden hat, dass das Land sich politisch zu sehr nach links entwickele. Als Gegenbewegung wurde entschieden, dass Autos ab da nicht mehr links fahren, sondern sich in die rechte Spur einfügen müssen. Eine andere, ebenso exzentrische Theorie ist, dass der Astrologe von Ne Mins Frau dachte, dies würde einfach besser passen. Dieser Schwachsinn führt manchmal zu lustigen Situationen, bei Bussen zum Beispiel. Entweder müssen die Leute sich mitten auf die Straße stellen, um einzusteigen (weil der Fahrer ja rechts im Weg sitzt) oder es werden extra Türen an der rechten Seite ausgeschnitten.
Auf den Straßen findet man an den Ständen die eigenartigsten Gegenstände. Zwischen den Flipflops und iPhone cases begegnet man gelegentlich einem Motorsägen- und Bohrmachinenstand, oder auch mal einem auf Messer und Hackbeile spezialisierten Shop.
Männer tragen Röcke! Genannt longyi, eine gemusterte traditionelle Kleidertracht, die sogar abhängig ist von der Region. Der Knoten vor dem Bauch hat auch eine Bedeutung, und man lernt schnell zu unterscheiden wer hier bloß Bauer ist und wer einen hohen Posten in einem Büro hat. Ich habe mir auch einen longyi gekauft, und muss zugeben, dass Rocktragen das gemütlichste Gefühl überhaupt ist. Da die Frauen aber auch komische Kleider haben wollte, laufen viele mit einem aufgewickelten Handtuch auf dem Kopf herum.
Jedes Kind und jede Frau hat ein weißlich-gelbes Muster auf den Kopf gemalt. Diese Crème heißt Thanaka, und besteht aus gemahlener Baumrinde. Sie dient sowohl als Schutz vor der Sonne als auch als eine Art Make-Up. Andere Länder, …
Erst vor Kurzem wurden einige Grenzen mit Thailand geöffnet und der Grenzübergang läuft makellos. Allerdings braucht man eine spezielle Genehmigung, um als Tourist überhaupt in diese Gegend von Myanmar eingelassen zu werden. Sehr nützlich ist dies also nicht.
Sehr interessanter Artikel, vor allem das Myanmar auch noch auf meiner Bucket List steht. Ist zwar noch nichts geplant, aber jetzt weiß ich schon mal, dass ich auf jeden Fall USD mitbringen muss. 😉
Liebe Grüße aus Chiang Mai
Tobi
Und schön neu sollten sie sein, die Scheinchen, damit du dir auch ja einen Longyi kaufen kannst. 😉