Missiones und Esteros del Iberá – Dschungelbuch 2.0

Nach 6 Tagen voller Wasserfälle, Lianen, Bootstouren, Kaimanen, Sonnenbränden, und vor allem vielen, vielen Stechmücken, haben wir es endlich geschafft, dem Dickicht des Dschungels und dem Nass der Feuchtgebiete den Rücken zu kehren. Die größte Herausforderung steht uns jedoch noch bevor. Morgen werden wir El Impenetrable zum Kampf auffordern. Über 650 km geht es von Presidencia Roque Sáenz Peña (ja, die Argentinier lieben komplizierte Städtenamen – immer wieder spannend beim Nach-dem-Weg-fragen) nach Salta, einer Kolonialstadt am Fuße der Anden. Dazwischen liegt die Chaco-Provinz, eine Gegend mit viel Sand, sonst aber so ziemlich ohne alles (Tankstellen inklusive). Sollten wir also irgendwo unterwegs stranden, gibt´s hier wenigstens noch ein paar letzte Fundstücke aus den fetten Zeiten der Traveliers.

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Ein paar km vor dem Dorf Santa Ana in der Provinz Missiones ist der Dschungel unaufhaltsam damit beschäftigt, den Boden, auf dem die Ruinen der gleichnamigen Jesuitenmission aus dem 17. Jahrhundert stehen, langsam wieder zurückzuerobern.

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Auch der erst im 19. Jahrhundert angelegte Friedhof muss sich den Naturgewalten geschlagen geben. Wen bei den in sich zusammengefallenen Gruften und den offenstehenden Särgen nicht das Grausen packt, der hat definitiv zu wenig Horrorfilme gesehen.

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Die weitaus besser erhaltenen Überreste von San Ignacio Miní befinden sich mitten im gleichnamigen Dorf, wodurch leider jegliche Magie verloren geht. Während man sich in Santa Ana der Vergänglichkeit von Mensch und Kultur bewusst wird, steht man hier bloß vor einem Haufen alter Steine.

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Nach Argentinien ohne die Iguazú-Wasserfälle gesehen zu haben? Unmöglich!

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Auf der argentinischen Seite kommt man so dicht an die Fälle heran, dass man die Gewalt des herabstürzenden Wassers bis tief ins Mark spüren kann.

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Während man von der brasilianischen Seite aus einen besseren Überblick erhaschen kann, verlässt man die argentinische auf keinen Fall trockenen Fußes.

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Da die Tukane und anderen bunten Vögel, von denen es hier nur so wimmelt, leider nicht still sitzen wollten, musste diese Schmetterlingskolonie dran glauben.

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Doch auch die kleinen Tiere verstehen es, einen in ihren Bann zu ziehen.

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Natürlich dürfen auch die Nasenbären nicht fehlen, die es blind verstehen, einen auch nur ans Essen denkenden Touristen aufzuspüren.

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Der Dschungel rund um die Moconá-Wasserfälle ist vom Tourismus noch weitgehend unberührt.

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Hier trifft man noch auf prähistorisch anmutende Wesen, wie diese Stabschrecke, die uns auf einer Liane entgegenspazierte.

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Die Moconá-Wasserfälle kann man von der argentinischen Seite ausschließlich per Boot besuchen. Über eine Länge von 3 km stürzt das Wasser des Uruguay parallel zum Flussbett bis zu 15 m in die Tiefe. Wenn der Fluss zuviel Wasser führt, sind die Fälle jedoch kaum sichtbar.

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Mehrere Aussichtsplattformen bieten einen Überblick über den sonst undurchdringbaren Dschungel.

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Knapp 100 km Schotterpiste muss man hinter sich bringen, um das kleine Dorf Colonia Carlos Pellegrini inmitten der Esteros del Iberá Sumpfgebiete zu erreichen. Dabei trifft man auch schon mal auf das ein oder ander Wasserschwein.

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Der Wegrand ist gesäumt von Vögeln aller Arten und Größen.

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Richtig erkunden kann man die Esteros del Iberá aber nur per Boot.

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In der Laguna Iberá wimmelt es nur so von Kaimanen.

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Doch unser Herz gehört weiterhin den Carpinchos, wie die Argentinier die lustigen Tierchen nennen.