Haghia Sophia und Sumelas – Beeindruckende Überreste von Trabzons christlicher Vergangenheit

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Wer an die Türkei denkt, denkt automatisch an riesige Moscheen, Kopftuch tragende Frauen und an die morgendlichen Gesänge des Imams, die den arglosen Touristen Tag für Tag aus dem Schlaf reißen. Doch Türkei ist nicht bloß Islam. Auch das Christentum hat hier über die Jahrhunderte seine Spuren hinterlassen.

So liegen zum Beispiel vor allem im Süden des Landes einige der ältesten christlichen Stätten überhaupt. An der syrischen Grenze befinden sich mit Mor Gabriel und Deyrulzafaran zwei Klöster, deren Anfänge bis ins 4., bzw. 5 Jahrhundert zurückreichen. Der Südosten hat mit dem Geburtsort des Hl. Paulus nahe Tarsus, Marias letztem Wohn- und Sterbeort nahe Ephesus, und dem wahrscheinlich frühesten Treffpunkt frisch konvertierter Christen in Antakya Pilgerstätten im Überfluss zu bieten. Und im Osten wiederum wimmelt es nur so von runden Kuppelbauten armenischer Herkunft.

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Doch auch der Norden kann mit ein paar spektakulären Überbleibseln christlicher Geschichte auftrumpfen. Zwei der bekanntesten davon befinden sich im direkten Umland von Trabzon: Die Hagia Sophia mit ihren wunderschönen Fresken und das berühmte hängende Kloster von Sumelas.

Während die Ayasofya, genau wie ihre große Schwester in Istanbul, heute in erster Linie als Moschee genutzt wird, ist das Sümela Manastiri teil eines Nationalparks und vor allem bei nationalen Touristen sehr beliebt.

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Hagia Sophia

Zwar gab es immer mal wieder Versuche, die ehemalige byzantinische Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert in ein Museum umzuwandeln, doch seit einer Gerichtsentscheidung im Jahr 2013 dient sie, wie bereits nach der Eroberung durch die Osmanen, wieder als muslimisches Gotteshaus.

Obwohl die Kuppel mit den beeindruckendsten Fresken abgehangen wurde und das Hauptschiff in einen ziemlich kitschigen Betraum verwandelt wurde, locken die restaurierten Wandmalereien in den restlichen Räumlichkeiten die sonst in dieser Gegend eher spärlichen Touristen auf die flache Hügelkuppe 3 km westlich von Trabzon.

Und das beste: Da die Kirche aktiv als Moschee genutzt wird, ist der Eintritt kostenlos. Allerdings sollte man auf angemessene Kleidung achten und im Innern herrscht selbstverständlich Kopftuchpflicht.

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Sumelas

Immer wieder trifft man im Internet auf Fotos des berühmten hängenden Klosters von Sumelas und auch Lonely Planet besingt es als eine der Hauptattraktionen des Landes. Und totzdem scheint das 270 m oberhalb der Schlucht des Altindere aus einer Felswand ragende Kloster vor allem nationale Touristen in seinen Bann zu ziehen.

Dies liegt wahrscheinlich nicht zuletzt an seiner Lage mitten im Nirgendwo und daran, dass die meisten europäischen Touristen es wohl eher nicht so lustig fänden, wenn sie, wie wir, mehrere hundert Kilometer zurücklegten, nur um am Eingang zu erfahren: „Sorry, monastery closed today!“

Die türkischen und arabischen Besucher allerdings schien dies eher wenig zu stören. Ein paar enge Kurven hochgerast, ein schnelles Selfie geschossen und dann im kitschigen Touristenzentrum am Fuße des Berges einen leckeren Pfefferminztee geschlürft – so ungefähr scheint sich der türkische Tourist den perfekten Wochenendausflug vorzustellen. Aber auch für uns etwas verwöhntere Reisende war der reine Anblick des hoch über dem Nadelwald thronenden Klosterkomplexes auf jeden Fall eine Reise wert.

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