Die schönsten Straßen der Welt (Round-up Post)

Als Roadtripper sind wir ständig auf der Suche nach Inspiration für neue Routen. Sehenswürdigkeiten gibt es überall, spektakuläre Straßen, die diese verbinden, sucht man dagegen oft vergeblich. Hat man es nicht gerade auf die üblichen Verdächtigen abgesehen, geht man auch im Netz meist leer aus. Für uns Grund genug, ein paar Bloggerkollegen nach den in ihren Augen schönsten Straßen der Welt zu fragen.

Icefields Parkway (Kanada) – Anita von Travelita

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Eigentlich bin ich ja ein standhafter Vertreter vom Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Roadtrips waren für mich bisher immer eher Mittel zum Zweck. Doch das hat sich kürzlich schlagartig geändert.

Auf einem 10-tägigen Roadtrip durch Alberta führte mich meine Route unter anderem über den Icefields Parkway. Die 230 Kilometer lange Strecke verbindet Lake Louise im  Banff-Nationalpark mit Jasper. Die Straße wird vielerorts als eine der schönsten Straßen der Welt belobhudelt. Zu Recht, kann ich bestätigen. Während der Fahrt lässt einen das Gefühl nicht los, man sei in einer Postkarte gelandet. Fotospots gibt’s am Laufmeter und das Panorama mit den schneebedeckten Rocky Mountains und den bis zum Horizont reichenden Tannenwäldern ist beeindruckend.

Meine Highlights waren der Bow Summit Lookout mit einem fantastischen Blick über den Peyto Lake und das Columbia Icefield mit dem vom Parkway aus sichtbaren Athabasca Gletscher. Defintiv eine Strecke, die es schafft, sogar eingefleischte ÖV-Freaks wie mich, mit dem Roadtrip-Virus zu infizieren. Nach den 230 Kilometern hätte ich am liebsten gleich kehrt gemacht und den Icefields Parkway in die Gegenrichtung abgefahren. Wer genügend Zeit mitbringt, sollte das auch unbedingt tun.

Ringroad (Island) – Nina von Smaracuja

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Die Ringroad in Island zwischen Hvollsvöllur und Vik ist die schönste Straße, die ich je gefahren bin. Man möchte die ganze Zeit platzen vor Schönheit und ich hatte ein paar Mal wirklich mit den Tränen zu kämpfen. Vulkane, Wasserfälle, Lavafelder, Meer und Eis – alle paar hundert Meter ändern sich Farben und Formen der Landschaft so schnell, dass man es kaum aufnehmen kann.

A838 (Schottland) – Kathrin von fräulein draussen

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Puuh, das ist hart. Aber ich bleibe einfach bei der Straße, die mir als erstes in den Sinn kam: Die kleine Straße (A838) ganz oben in den schottischen Highlands, die von Tongue nach Durness führt. Ich bin die Strecke früh morgens und mutterseelenallein gefahren und die Stimmung war einfach unbeschreiblich. Endlose Weite, magische Ruhe, eine dramatische Wolkendecke, die hier und da ein paar Sonnenstrahlen freigibt und die rotbraune Landschaft in goldenes Licht taucht. Hach. Achja. Das war schön.

B2 (Namibia) – Madlen von puriy

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Ich könnte dir viele Orte nennen, die sich für einzigartige Roadtrips eignen. Allein kürzlich im Süden Kolumbiens zwischen Pasto und Ipiales oder von Quito nach Tena in Ecuador, wo sich beide Male die Straße mit einer geschmeidigen Schlängellinie ihren Weg um die Berge der Anden bahnte oder die Küstenstraße zwischen Santa Marta und Riohacha in Kolumbien.

Doch wenn wir von einem Roadtrip mit eigenem Mietwagen sprechen, da sind mir aus meinem Reisejahr 2014 noch zwei Straßen sehr präsent – zum einen auf unserem Roadtrip durch Namibia an der Stelle, wo die Wüste den Atlantik küsst. Zwischen Walvis Bay und Swakopmund häufen sich rechts von der Straße die hohen Dünen und links rauscht das Meer. Eine andere ist die zur Cayo Jutias auf Kuba, die wahrscheinlich mit anderen Straßen zu den zahlreichen Cayos Kubas ersetzt werden könnte. Hier fährt man nur noch auf einem schmalen Damm – fast als ob man über das Meer schweben würde.

Dempster Highway (Kanada) – Monika von Travel World Online

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Die schönste Strecke, die ich bisher gefahren bin, ist schwer zu bestimmen, denn auf meinen Reisen durch die Welt bin ich auf vielen landschaftlich atemberaubenden Roadtrips unterwegs gewesen. Es gibt allerdings eine Strecke, die mir unauslöschlich im Gedächtnis geblieben ist: die Fahrt auf dem Dempster Highway von Dawson City im Yukon nach Inuvik in den Nordwestterritorien und per Flugzeug weiter nach Tuktoyaktuk oder Herschel Island am Eismeer.

Sie ist vielleicht nicht die schönste Strecke, führt dafür aber durch Landschaften wie aus einer anderen Welt. Die Tombstone Mountains mit ihren zerklüfteten Bergspitzen gehören genauso dazu wie die unendlichen Weiten der Tundra an der Eismeerküste, die stummelartigen, Jahrhunderte alten Bäumchen der Taiga auf dem Eagle Summit und der Blick über die endlosen Permafrostregionen der Arktis, über die im Frühjahr und im Herbst die großen Karibuherden ziehen.

Dreimal war ich auf dem Dempster Highway unterwegs, und jedes Mal war das Erlebnis ein anderes: einmal über die vom Regen aufgeweichte Piste zu rutschen war genauso ein Abenteuer wie die Fahrt auf die Fähre über den Mackenzie River bei Niedrigwasser, die uns das Fahrzeug demolierte. Trotzdem möchte ich keine dieser Fahrten missen – gerade wegen dieser Erlebnisse. Wer ein echtes Roadtrip Abenteuer erleben möchte, der sollte sich aufmachen zu einer der Schotterstraßen im hohen Norden Kanadas.

Manali-Leh Highway (Indien) & einsame Straßen (Türkei) – Jen und Peter von Glaarkshouse

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Jen: Ein Klassiker – doch der Manali-Leh Highway im indischen Himalaya ist schon ein Highlight! Die Landschaften, die Menschen, die Gebetsfahnen, das Hochgebirge … traumhaft!

Die von dort abzweigende Strecke ins Spiti Valley – war die vielleicht anspruchsvollste Straße unseres Trips … aber auch dadurch unvergesslich!

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Peter: Die spannendste und aufregendste – und daher schönste Straße die ich bisher gefahren bin, war mit Sicherheit die Straße vor unserem Elternhaus in München! Diese Straße war der Beginn unserer Reise und damit der Anfang des bisher größten Abenteuers meines Lebens! … was hatte ich die Hosen voll! Und wie glücklich bin ich, dass wir tatsächlich losgefahren sind!

Die einsamen Straßen Ostanatoliens – zwischen Kars und Dogubayazit – sind aber definitiv auch eine Reise wert!

Overseas Highway (USA) – Mandy von Travelroads

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Wenn es um die schönste Straße geht, die ich bisher auf Road Trips gefahren bin, dann ist der Overseas Highway in Florida definitiv mein Favorit! Der Highway ist Teil der US-Route 1, die parallel zur amerikanischen Ostküste verläuft und am fast südlichsten Punkt der USA, nämlich Key West, endet. Schon allein der Gedanke, dass man bis zum Ende der USA fährt, hat mich von Beginn an total fasziniert. Und die Fahrt ist dann schließlich auch nicht minder beeindruckend.

Auch wenn es nur schnurstracks gerade aus geht, gibt´s unterwegs einiges zu sehen: Neben weißen Traumstränden, Palmen an Palmen, säumen kleine, bunte Häuser in fröhlichen Pastellfarben – sogar die Leitplanken sind teilweise türkis – die Straßen und es reihen sich diverse skurrile Shops und Restaurants aneinander (da trifft man schon mal auf ne Riesenkrabbe), die einfach nur gute Laune machen!

Das Highlight aber ist definitiv die Fahrt über die kilometerlangen Brücken, welche die Inseln miteinander verbinden – vor und neben dir nichts weiter als der türkis schimmernde Ozean, kleine Inselchen in der Ferne oder die alte Eisenbahnstraße, die einsam parallel zum Highway verläuft… Eine absolute Traumroute, die ich auch bei meinem zweiten Trip letztes Jahr in vollen Zügen genossen habe – und die ich jederzeit wieder fahren würde.

Fredonia-Vermillion Cliffs Scenic Byway (USA) – Björn von Björns Reiseblog

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Der Westen der USA ist ein Traumziel für Roadtrip-Fans. Die weitläufige Landschaft ist etwas Besonderes, wenn man zuvor primär in Europa unterwegs war. Zwischendrin gibt es Berge und gerade, wenn die Straße im Zickzack-Kurs um die Berge herumführt, bekommt man alle paar Minuten ein völlig neues Landschaftsbild geboten. Stellvertretend für viele Scenic Roads sei hier der Fredonia-Vermillion Cliffs Scenic Byway genannt, der nördlich des Grand Canyon verläuft.

Das Autofahren ist in den USA super easy. Der Verkehr ist außerhalb der Städte sehr entspannt und die Leute fahren sehr anständig. Vorsicht vor Autofahrohrwürmern: „Born in the USA“ oder „Born to be wild“ warten schon auf dich! 🙂

Waikawa-Curio Bay Road (Neuseeland) – Anja von Travel on Toast

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Ich liebe ferne Länder – je weiter weg oder je exotischer, umso besser. Mein Freund Carsten liebt Autos, vor allem Oldtimer aus den Sixties. Deshalb unternehmen wir meist Roadtrips, wenn wir zusammen verreisen. Wir waren schon in Neuseeland, Australien, Spanien, England und Irland im Auto unterwegs. Wenn er seinen Volvo Amazon fertig restauriert hat, wollen wir auch damit zusammen auf Tour gehen.
Die schönste Strecke, die wir bisher gefahren sind? In Neuseeland haben wir die Südinsel in 3 Wochen umrundet. Die Strecke verlieft so: Christchurch – Moeraki Boulders (große Steinkugeln im Meer) – Dunedin – Otago Peninsula (Strände und Seehunde) – Catlins – Curio Bay (versteinerter Wald, Pinguine) – Queenstown (Bungeejumping oder Skydiving, ich habe beides nicht ausprobiert) – Milford Sound – Lake Wanaka (wunderschöner See) – Fox-Gletscher – Pancake Rocks – Golden Bay (Hippieflair, Traumstrände und Seehunde) – Abel Tasman Coast Track (wir sind gewandert) – Nelson – Kaikoura – Christchurch.
Warum diese Strecke so schön war? Teilweise war sie so einsam, dass wir nur selten andere Autos gesehen haben – besonders in den Catlins im Südosten. Dort kamen wir vorbei an endlosen Stränden, die nicht nur bei Surfern beliebt sind. Da liegt dann auch schon mal ein Seelöwe. Bei Curio Bay sahen wir einige der seltenen Gelbaugenpinguine – die Tiere waren also wirklich ein Highlight. Ansonsten hat es mir in der Golden Bay besonders gut gefallen. Ich mochte den lockeren Hippieflair und den goldfarbenen Strand mit seinen Seehunden.

Ringroad (Island) – Anke und Thorsten von MOOSE around the world

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Die Ringstraße auf Island zählt zu unseren absoluten Roadtrip Highlights – egal ob im Sommer oder im Winter. (Auch wenn es uns verdammt schwerfällt damit gerade den Highway Nr. 1 an der US-Westküste, die zahlreiche Passstraßen in Südtirol oder die norwegischen Fjorde auf die hinteren Plätze zu verweisen). Auf ungefähr 1.600 Kilometern führt die Ringstraße einmal um Island herum und damit automatisch an den schönsten Naturhighlights der Insel vorbei. Selbst in der Touristensaison im Sommer waren wir oft fast alleine auf der Straße: Nur wir und die abenteuerliche Landschaft.
Angefangen in der süßen Hauptstadt Reykjavik führt die Straße über den Golden Circle nach Norden zum sagenumwobenen Myvatn See. Kochende Schlammtöpfe, Vulkankrater, Lavafelder … Abenteuer pur. Der Osten der Insel ist rau, dünn besiedelt und zerklüftet – aber wunderschön. Im Süden lockt der größte Gletscher Europas, die berühmte Eislagune Jökulsarlon und wunderschöne Wasserfälle. Plant für diese Tour mit Abstechern circa 2 Wochen ein.

Tipp: Bis auf wenige Kilometer im Osten der Insel ist die Strecke komplett asphaltiert und mit dem normalen PKW prima befahrbar. Die vielen Nebenstrecken sind oftmals nur grobe Schotterpisten, hierfür unbedingt ein entsprechendes Auto (leider auch zum entsprechenden Preis) buchen.

Lavendelroute (Frankreich) – Christina und Thomas von City Sea Country

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Zum Favorit der schönsten Straße in Europa zählt eindeutig die Lavendelroute in der Provence. Neben den berühmten Lavendelfeldern rund um Valensole hat es uns vor allem der Streckenabschnitt entlang der Gorges du Verdon, der Verdonschlucht, angetan.

Die Straße windet sich entlang der bis zu 700 Meter tiefen Schlucht. Es lohnt sich ab und zu stehen zu bleiben und einen Blick auf den Lac de Sainte-Croix und den türkisfarbenen Verdonfluss zu werfen. (Er ist wirklich so türkis :)) Wer kurvige Straßen abseits von Städten und in unberührter Natur mag, wird diese Straßen lieben. Egal, ob mit Auto, Motorrad oder Fahrrad. Für uns eine der schönsten Straßen weltweit.

Namenlose Schotterpiste (Portugal) – Elisa von take an adVANture

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Die schönste Straße, die ich bisher langgefahren bin, ist weniger eine Straße, mehr eine Schotterpiste. Sie verläuft in Portugal an der Westküste der Algarve und gibt atemberaubende Blicke auf die Schönheit der Gegend nördlich von Sagres frei. Ihr folgt der Straße N268 bis zu dem kleinen Örtchen Carrapateira. Dort biegt ihr auf die Estrada da Praia ab und genießt die Fahrt.

Die Küste dort ist rau, schroff und ursprünglich und die Klippen bilden einen schönen Kontrast zu den beiden weitläufigen Stränden. Ihr fahrt direkt durch einen Naturpark, deshalb stören keine Betonbunker oder andere touristisch-architektonische Highlights. Die beiden Strände Praia da Bordeira und Praia do Amado locken nicht nur wegen ihrer Schönheit und Abgeschiedenheit, sondern vor allem wegen ihrer Brandung. Der Küstenabschnitt ist beliebt bei Surfern, klassische Badegäste findet man aufgrund der Strömung eher weniger. Auf den verschiedenen Stegen und Aussichtspunkten hätte ich ewig bleiben können. Einfach nur dastehen, die Angler beobachten und den Ausblick genießen.

Die Fotocredits gehören natürlich den jeweiligen Bloggern.