Warum wir uns in Hall-Wattens ins Bergwandern verliebten – 5 Gründe
Als wir im August letzten Jahres zu unserer allerersten Hüttenwanderung im Karwendelgebirge aufbrachen, ahnten wir nicht, was auf uns zukommen würde. Wir wussten nicht, wie anstrengend die folgenden Tage werden würden. Und auch nicht, dass wir uns in nur 3 Tagen unsterblich in die Berge verlieben würden.
Warum es so kam, wie es kommen musste? Dies sind unsere 5 Gründe:
Die entspannende Wirkung von Kuhgeläute
Oben in den Bergen ist man die meiste Zeit mit sich und der Natur allein. Und die ist so still, dass selbst wir manchmal den Atem anhalten und unsere sonst üblichen Dauergespräche unterbrechen mussten. Und dann hörten wir sie. Hörten, wie die Glocken durch die kleinste Bewegung des Trägers ins Schwingen gerieten. Hörten, wie sich ihr Schall langsam ausbreitete und die steilen Berghänge hinaufkroch. Und waren uns sofort einig: Dies ist das mit Abstand schönste Geräusch auf Erden!
Lernen, ohne morgendliche Dusche auszukommen
Wenn man mich fragt, worauf ich niemals verzichten könnte, ist das mit absoluter Sicherheit die tägliche Dusche. Und diese kann auch gerne schon mal 20 Minuten dauern. Zumindest war dem so, bis wir 2 Nächte hintereinander in Berghütten verbrachten und ich merkte: Eisiges Gebirgswasser eignet sich allerhöchstens für eine kurze Katzenwäsche. Und das reicht auch vollkommen, wenn man abseits der Zivilisation unterwegs ist. Ganz auf die nasse Reinigung möchte ich aber bisher nicht verzichten. Doch wer weiß, welcher Berg mich am Ende doch noch vom Gegenteil überzeugt!
An die eigenen Grenzen gehen
Während ich in Sachen Körperreinigung meiner Schmerzensgrenze schon recht nahe kam, musste Laurens vor allem auf unserem ersten roten Bergweg alle paar Meter über seinen eigenen Schatten springen. Doch nach ein paar Stunden auf irrsinnig schmalen Pfaden entlang steiler Abhänge scheinen normal-breite Passagen auf einmal fast schon überdimensional. Als unüberwindbar eingestufte Klettersteige werden plötzlich zum Alltag. Und schließlich ist es endlich soweit: Der an Höhenangst leidende Patient will gar nicht mehr runter vom Berg!
Die Aussicht
Ja, die Aussicht! Für mich als Fotografin ist natürlich nichts wichtiger als das perfekte Fotomotiv. Und das gibt es in den Bergen zuhauf! Hinter jeder Ecke lauert das nächste „beste Foto der gesamten Reise“. Und nicht einmal das Wetter kann einem hier oben einen Strich durch die Rechnung machen. Denn ob Nebel oder Sonnenschein – der Berg sieht in jedem Gewand perfekt aus. Im Nebel vielleicht sogar noch einen Hauch perfekter!
Die Schmerzen danach
Das allerbeste am Bergwandern aber sind die Schmerzen danach. Wenn man unten angekommen ist und plötzlich den linken Arm nicht mehr heben kann. Wenn die Blasen an den Fersen sich auf einmal doch als quälender entpuppen als gedacht. Und die Oberschenkel den Dienst einfach mal ganz verweigern. Dann weiß man: Man ist nicht nur an die mentalen, sondern auch an die körperlichen Grenzen gegangen. Und es fühlt sich gut an!
Vielen Dank an die Region Hall-Wattens für die Unterstützung dieser Reise!
Hallo Corinne,
oh ja – die Berge sind eines der größten Suchtmittel dieser Erde. Hat man einmal Blut geleckt, kommt man nicht mehr davon los. Sie haben selbst einen Sportmuffel wie mich dazu gebracht, sich regelmässig zu bewegen.
Viel Spaß Euch auf Euren nächsten Touren!
Viele Grüße
Biene
Ich hab Asthma, Laurens Höhenangst – wohl auch nicht die allerbesten Voraussetzungen zum Bergwandern. Aber die Aussicht!!! 🙂