Die 5 wichtigsten Roadtrip Regeln und warum wir sie trotzdem nie befolgen
Immer wieder versuchen Reiseblogger einem ihre angeblich ganz persönlichen Roadtrip Tipps aufzuzwingen. Doch halten sich die selbst ernannten Experten überhaupt an die eigenen Ratschläge?
Wir reden Tacheles und erklären euch, warum diese 5 wohl beliebtesten Roadtrip Tipps bei uns eher schlechte Karten haben. Und warum man sie trotzdem besser befolgen sollte.
Roadtrip Tipp #1: Mache dich schlau über die lokalen Verkehrsregeln!
Instinktiv scheint es selbstverständlich, vor der geplanten Reise einen schnellen Blick in die Straßenverkehrsordnung des jeweiligen Landes zu werfen. Doch ich kann euch sagen: Wir vergessen es jedes Mal! Den fahrbaren Untersatz über die richtige Straßenseite zu manövrieren, bekommen wir meistens gerade noch so hin. Doch wer hat denn jetzt Vorfahrt? Und wie schnell darf ich hier eigentlich fahren? Diese Fragen kommen uns meistens erst dann in den Sinn, wenn wir vergeblich darauf warten, dass uns jemand höflich über die Kreuzung bittet, oder uns seit knapp zwei Stunden über das Hupkonzert in unserem Rücken wundern. Ein kurzes Nachhaken vor Reiseantritt könnte dem vorbeugen. Und ich bin mir sicher: Google weiß mal wieder Bescheid!
Roadtrip Tipp #2: Benutze ein Navi!
In einer Zeit, in der die meisten nonstop auf dem Handy rumtippen und sich die passende App zu jeder Lebenssituation in Sekundenschnelle herunterladen lässt, scheint es vielleicht verwunderlich, dass es noch immer Menschen geben soll, die ohne Navi zur Autorundreise aufbrechen. Als stolze Vertreter dieser bizarren Spezies, raten wir allerdings immer wieder zum Retro Roadtrip. Nur mit Karte bewaffnet, fühlt man sich auch gleich viel abenteuerlustiger. Und dieses lässt nicht allzu lange auf sich warten, wenn man völlig schutzlos ins Unbekannte stolpert. In vielen Ländern scheint es nämlich ziemlich unpopulär, sich die Zeit mit dem Zeichnen von Landkarten zu vertreiben, so dass sich der Roadtripper auch mal mit gut Glück und Geratewohl zufrieden geben muss. Wer sich allerdings noch nicht bereit fühlt für einen Abenteuer Roadtrip dieser Größe, sollte wohl doch lieber zum Navi greifen. Oder sich zumindest schon vor Reiseantritt eine Karte besorgen!
Roadtrip Tipp #3: Stelle sicher, dass dein Auto über eine Notfallausrüstung verfügt und lerne wie man sie benutzt!
Ja, auch dies scheint ein guter und logischer Roadtrip Tipp. Hätte uns das einer vorher gesagt, Laurens könnte heute nicht damit prahlen, das Reifenwechseln in der südafrikanischen Wildnis erlernt zu haben. Wir waren 2009 etwas blauäugig in unseren ersten Roadtrip gestartet und es kam natürlich, wie es kommen musste. Wer aber jetzt denkt, wir hätten aus unseren Fehlern gelernt… Pustekuchen! Auch sechs Jahre später, setzen wir uns noch immer genau so unbeschwert ins Mietauto und lost geht´s. Mit Wagenheber und Ersatzreifen? Das wird sich dann spätestens bei der nächsten Reifenpanne zeigen. Wer kein Freund spontaner Überraschungen ist, sollte allerdings schon beim Mietwagenverleih nachschauen, ob auch alles an seinem Platz ist. Denn wenn der Kofferraum erst einmal voll ist, wird´s deutlich schwieriger. Wer hier ein paar Minuten opfert, genießt später viele Stunden voller Ruhe und Gelassenheit.
Roadtrip Tipp #4: Pausen! Pausen! Pausen!
Nie mehr als 2 Stunden am Stück!, liest man immer und überall. Wie oft wir allerdings schon gegen diese Regel verstoßen haben? Irgendwann hört man einfach auf zu zählen. Aber wie will man so riesige Länder wie die USA oder Argentinien auch bezwingen, wenn man sich immerzu an die Regeln hält? 500-700 km am Tag sind da keine Ausnahme. Und wenn man auch noch was von der Natur sehen will, muss man eben etwas an der Ausdauer feilen. Trotzdem ist das mit den Pausen natürlich nicht völlig mit den Haaren herbeigezogen. Doch nach sechs gemeinsamen Roadtrip Jahren, haben wir so unsere eigenen Methoden entwickelt. Ein leichter Schlenker nach rechts und ich weiß: Wachschubsen oder Krankenhaus!
Roadtrip Tipp #5: Entmülle dein Auto in regelmäßigen Abständen!
Und am Schluss gibt’s noch ein kleines Geständis: Ja, wir sind Roadtrip Messis! Während zuhause zumindest alle paar Wochen durchgefegt wird, entwickeln sich unsere Mietwagen in der Regel schon nach wenigen Tagen zu fahrenden Müllhalden. Ausgeklügelte Mülltrennungssysteme und zu Abfalleimern umfunktionierte Tupperware Dosen sind eben einfach nicht unser Stil. Und da wir in der Regel nur zu zweit unterwegs sind, tut’s die Rückbank meistens auch. Doof wird’s nur, wenn man´s einfach nicht über´s Herz bringt, die treuselig dreinblickenden Tramper am Wegesrand stehen zu lassen. Aber hey, einem geschenkten Gaul… Na, ihr wisst schon. Aber ein bisschen Fremdschämen wird schon manchmal dabei gewesen sein. Also brav auf Pinterest nach DIY Tipps schauen und das Auto beim nächsten Roadtrip mit ein, zwei selbstgebastelten Müllentsorgungsstationen ausstatten.
Hallo,
man muss ja auch nicht immer alles befolgen – sonst fehlt ja das Abendteuer 😉
LG
Mel
Da sprichst du uns aus der Seele! Etwas sicherer, stressfreier und sauberer ist es aber schon, wenn man sich dran hält. Aber wer will das schon? 😉
Naja, *hüstel*, doch – eigentlich schon. Nur nach einer Notfallausrüstung habe ich bei einem PKW ehrlich gesagt noch nie geschaut. Bisher haben wir die aber auch noch nicht benötigt – zum Glück.
Entmüllt wird öfters, vor allem beim Wohnmobil. Wenn wir nur einen Leihwagen haben, dann kann sich das aber schon mal sammeln.
Pausen machen wir, wenn es nötig ist. Gerade in den USA ist das Autofahren so entspannt, das kann dann auch schon mal 3-4 Stunden dauern bis wir eine Pause einlegen.
Ohne Navi geht nichts, die größte und beste Erfindung seit dem Keksriegel! Gerade in den US-Großstädten eine unheimliche Erleichterung.
LG Thomas
Beim Navi in den Großstädten muss ich dir leider zustimmen. Auch wenn wir sonst große Verfechter der Landkarte sind, in Städten ist es damit durch die vielen Einbahnstraßen oft schwierig, wenn man denn überhaupt mit Stadtkarte ausgerüstet ist. Ohne ist es aber auch ganz lustig, so wussten wir letztens in Stettin nicht mal in welcher Richtung wir nach dem Stadtzentrum suchen sollten und haben unser Auto schlussendlich einfach irgendwo abgestellt. Das Zentrum haben wir dann aber doch irgendwie irgendwann gefunden, wenn auch erst als wir zu Fuß unterwegs waren und uns die vielen Schilder etwas genauer durchlesen konnten. 😉
Sehr schön geschrieben. Kann ich so nur unterstreichen. Bei #2 setze ich allerdings tatsächlich nur noch auf die Handy-App-Kombination. Praktisch & Günstig.
Lg Michael
Praktisch, sicher, doch wo bleibt dann das Abenteuer? Das spannendste ist doch die Frage: sind wir hier überhaupt richtig? Und die Entscheidung, einfach mal weiterzufahren, komme was wolle. 😉
Hallo ihr zwei,
ja, ja…das mit den Regeln, die man eigentlich kennt, aber sie dann doch nicht einhält. Seien wir Mal ehrlich, wenn man sich an alles halten würde, was einem vorgeschrieben wird, wäre das Leben doch langweilig. 🙂
Ich weiß ja nicht, ob ihr beide immer Auto fahrt oder nur einer, gehe aber stark vom ersten aus. Und wenn ihr alle 2 Std Pause machen sollt, dann tauscht doch einfach und schon kommt ihr innerhalb dieser Regel auf die 500-700 km pro Tag. Oder habe ich da etwas missverstanden?
Liebe Grüße,
Iza vom Reiseblog
http://www.unsettled-destination.de
Ja, wenn ich denn nicht so ein unglaublicher Hosenscheißer wär und mich auch außerhalb Luxemburgs ans Steuer traute… 😉 Doch bisher hat Laurens alle Kilometer ganz allein zurückgelegt. Ich saß noch nicht eine Sekunde auf der Fahrerseite. Ein Zweitfahrer wird aber generell auch ganz schön teuer, also zumindest wenn man ihn brav beim Autovermieter anmeldet. Also wäre Pause machen schon von Vorteil, würde ich hier jetzt mal einfach so gerade heraus behaupten. Leider machen wir die meistens erst, wenn Laurens schon 1, 2 mal fast eingeschlafen ist und ich einen Crash nur durch gezielte Seitenhiebe verhindern konnte. So, jetzt ist´s raus: Die Mighty Traveliers sind eine Gefahr für die Straße! Und es ist alles meine Schuld. 🙁