Mighty Traveliers Reiseblog

Tierische Leckerbissen – Eine Entdeckungsreise durch die Fleischtheken der Welt

„Der Mensch ist, was er isst!“ hat mal ein besonders kluger Kopf behauptet. Und so ganz falsch scheint diese Aussage nicht, denn Essgewohnheiten und andere Alltagsbräuche sagen meist mehr über einen Menschen als tausend gewichtige Worte. Wie also besser eine fremde Kultur kennenlernen als bei einem leckeren Abendessen? Dabei rücken besonders die Nahrungsmittel in den Vordergrund, die man trotz Globalisierung bei uns wohl eher seltener zu Gesicht bekommt. Und so sind wir ständig auf der Suche nach neuen Rezepten, neuen Zubereitungsmethoden und natürlich vor allem nach neuen Zutaten. Denn, wie die Forschung längst konstatiert hat: „Was der Travelier nicht kennt, das frisst er ganz besonders gern!“ Und am aller, allerliebsten isst er Fleisch.

5. Buffalo

Der Amerikaner liebt sein Fleisch. Egal ob Steak, Hamburger, oder Jerky – Hauptsache der Koch lässt die Finger vom Grünzeug. Einziger Leitspruch: Je fettiger, desto besser! Kein Wunder also, dass selbstbewusste Gourmets den Büffel zu ihrer neuen Leibspeise erklären und im ganzen Land auf Bisonfleisch spezialisierte Delikatessenläden aus dem Boden stampfen. Für uns die Gelegenheit, uns mal ganz ungeniert durch das gesamte Sortiment zu probieren. Nur auf die Kalorien sollte man hier besser nicht schauen.

4. Springbok, Kudu, Zebra, Strauß, und Krokodil

In Südafrika isst man Wild. Nur schaut das irgendwie anders aus als bei uns in Europa. Exotischer halt. Während man vergeblich nach Hirsch und Wildschwein Ausschau hält, bevölkern grazile Antilopen und zähnefletschende Krokodile die Speisekarten des Landes. „Good for love making,“ flüstert man uns zu und kichert hinterrücks ins Fäustchen. Ob hier wohl nur die Touris mit den angeblichen Leckerbissen abgespeist werden? Und etwas abgeschmackt ist es auch, den Tierchen zuerst stundenlang auf Safari zuzujubeln, um sie anschließend in opulenter Umgebung im Sekundentakt zu verputzen. Sie sind aber auch so unglaublich lecker. Selbst schuld, sage ich da nur.

3. Grille

Ja, die Asiaten lieben alles, was kreuscht und fleucht. Nachdem ich mich auf Pekings Nachtmarkt bereits an Seestern und andere Weichtiere gewagt hatte, waren in Vietnam die Insekten an der Reihe. Allerdings gab es die hier weder am Spieß, noch in der Tüte to go, sondern ganz zivilisiert im Gourmetrestaurant. „Crickets roasted with Lemon Leaves“ heißt das dann. Und schmecken tut´s auch noch. Ich würde sogar behaupten, ich hätte in Vietnam mein neues Leibgericht entdeckt. Wenn es nur nicht so mühsam wäre, die Tierchen per Hand zu verlesen. Und auch im Tiefkühlfach habe ich sie bis jetzt leider noch nicht entdecken können.

2. Qualle

Ein Glück für uns, dass die Chinesen sich gerne über den ganzen Globus verbreiten und ihre Köstlichkeiten direkt mitnehmen. So mussten wir ausnahmsweise mal nicht um die halbe Welt, sondern lediglich bis nach Schöneberg reisen, um uns an diesem Leckerbissen zu versuchen. Nein, sie sticht nicht. Und nein, sie ist auch nicht besonders schleimig. Eigentlich einfach nur salzig. Wie die meisten Meeresbewohner eben. Und das Beste: Das Ganze nennt sich Salat. Und das komplett ohne Grünzeug. Also wenn man da mal nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt. Und einen Hauptgang darf man sich danach auch noch gönnen.

1. Hund

So mancher mag vielleicht schockiert sein und angewidert die Augen abwenden oder gar den Artikel ganz wegdrücken. Aber auch das gehört eben dazu, wenn man seinen kulinarischen Horizont erweitern möchte. Der Vietnamese isst Hund, und das oft und gerne. So zumindest unser Insider vom Highway 4 Restaurant: „Oh, I love dog meat! Although I haven´t eaten any for a long, long time. Two months, I think. Let´s have some!” Und so kam es, dass wir uns zwei Tage später in der Nhat Tan Street wiederfanden und mit großen Augen auf ein Spanhündchen starrten. Geschmeckt hat´s nicht. Aber immerhin können wir jetzt mit Fug und Recht behaupten: Wir haben Hund probiert! Und es war scheußlich!