Ostsee: Surfen lernen auf Rügen – ein Erfahrungsbericht

Jul 23 2017 23/07/2017 23/07/2017 Kein Kommentar von Corinne

Ostsee: Surfen lernen auf Rügen – ein Erfahrungsbericht

Nur 5 Sekunden zuvor hatte ich noch laut über Laurens´ eleganten Abgang gelacht. Jetzt greife ich mir selbst an die Lippe, um zu sehen, ob die Begegnung mit meinem Board Spuren hinterlassen hat.

Nein, Stand-up-Paddling an der Ostsee ist definitiv nichts für Weicheier. Schon gar nicht, wenn man sich das allererste Mal bei Wellengang auf´s Brett wagt. Und das Beste: SUP war eigentlich erst der Anfang unseres Surf-Wochenendes auf Rügen.

Surfen lernen an der Ostsee

Wo die grandiose Idee herkam, sich als absolute Landratten über Pfingsten für ein verlängertes Surf-Wochende an der Ostsee anzumelden? Von mir natürlich!

Zu meiner Verteidigung muss ich allerdings darauf hinweisen, dass wir uns nach unserem ersten Mal Langlaufen in Achensee im März dieses Jahres GEMEINSAM vorgenommen hatten, noch mehr solcher (Extrem-) Sportarten zu erlernen. Und wo, so die Überlegung, geht dies besser als beim Surfcamp auf Rügen?

Waren wir vorbereitet auf das, was uns dort erwarten würde? Nein!

Würden wir´s wieder machen? Ja!

War´s geil! Absolut!

Paddleboarding auf Rügen

Irgendwie sah es immer so leicht aus, wenn sich unsere Bloggerkollegen beim Paddleboarding auf türkis glitzernden Seen in den Weiten der kanadischen Rockies ablichten ließen. Und wir schafften es bei unseren ersten Surf-Versuchen auf Rügen trotz ausführlicher Anleitung nicht einmal, einen einzigen Paddelschlag im Stehen zu vollführen.

Bei so viel Nichtkönnen half es kaum, dass unsere Klassenkameraden sich (fast) genauso tollpatschig anstellten und uns auch Kenner versicherten: Bei Windstille ist das ganz was anderes! Tatsache war: Wir fühlten uns jedes Mal wie absolute Versager, wenn uns die nächste Miniwelle wieder aus dem Gleichgewicht brachte.

Daher ließen wir es uns am letzten Tag unseres Surf-Abenteuers auf Rügen natürlich nicht nehmen und stiegen doch nochmal auf das Brett des Todes. Und siehe da: keine Wellen, keine Stürze. Aber auch ein beachtliches Minus an Adrenalin.

Wer also auf entspannte Touren auf stillen Gewässern steht, ist an windlosen Tagen in Sellin genau richtig und sollte unbedingt an der Seebrücke nach den Fähnchen von ProBoarding Rügen Ausschau halten. Wer´s allerdings etwas aufregender mag, wird die Freude der Surf-Junkies bei Windmeldung schnell zur eignen machen.

Windsurfen auf Rügen

Wind braucht´s natürlich auch zum Windsurfen. Zumindest mäßigen. Denn als wir Haiko von ProBoarding Rügen bei der Vorbereitung unseres Surftrips an die Ostsee nach dem Programm fragen, lautet die Antwort kurz und knapp:

Kein Wind: SUP
Wenig Wind: Windsurfen
Viel Wind: Kitesurfen

Also wagen wir uns am letzten Tag unserer Surfreise am Strand von Göhren ein weiteres Mal auf´s Brett und sind begeistert. Also ich zumindest. Über die steile Lernkurve und den ganz besonderen Coolness-Faktor (welcher aber wohl in erster Linie in meinem eigenen Kopf bestand, wie sich anschließend beim Durchklicken der Fotos zeigte).

Aber auch weniger lernfähige Surfneulinge schaffen es schnell, mehr oder weniger elegant über die Wasseroberfläche zu gleiten. Denn das Ding fährt fast von allein. Und so kann es – wie Laurens am eigenen Leib erfahren durfte – auch schon bei schwachem ablandigem Wind schnell gefährlich werden, wenn man langsam aber sicher auf´s offene Meer hinaustreibt.

Als vorbildliche Schüler hatten wir aber gottseidank ganz besonders gut aufgepasst beim Verlesen der Sicherheitsregeln. Also Segel hochgeklappt, Füße auf´s Board und brav zurückgepaddelt!

Kitesurfen an der Ostsee

Das absolute Highlight beim Surfen auf Rügen ist aber natürlich das Kitesurfen. Dazu tummeln sich Fans der – in diesem Fall zurecht als extrem betitelten – Sportart am liebsten vor der Westküste von Thiessow. Allerdings wird man diese in den ersten paar Tagen eher nicht joinen. Denn bevor man selbst auf´s Brett darf, stehen erst einmal viele viele Stunden Trockenübungen auf dem Programm.

Und Fragen wie: Woher weht der Wind? Wie lenkt man das Fahrrad? Stimmt der Abstand zum Nachbarn?

Scheinbar einfache Fragen, die plötzlich zu unlösbaren Rätseln werden, wenn man mit einem 14 qm großen Kite an der Hüfte brusttief im Wasser steht und sekündlich mit dem eigenen Gleichgewicht kämpft. Kein Wunder also, dass wir bei unserem Surf-Wochenende die dazugehörigen Bretter nur unter fremden Füßen zu Gesicht bekamen.

Und dennoch: Kitesurfen ist auch ohne Surfbrett ein absoluter Adrenalin-Kick. Vielleicht sollten wir uns aber erst einmal einen Spielzeugdrachen zulegen. Also brav Hallo sagen, wenn ihr uns nächstes Wochenende am Flughafen Tempelhof an euch vorbeisegeln seht.

Die perfekte Unterkunft für ein Surf-Wochenende auf Rügen

Was passt besser zu einem Wochenende in der Natur als eine Schlafmöglichkeit in derselbigen – unter schattigen Bäumen, nur etwa 100 m vom Strand und damit von Haikos Surf-Station entfernt? Genau… nichts! Und so kam es für uns wie gerufen, dass sich genau hier mit dem Regenbogen Göhren einer der wohl schönsten Campingplätze der Insel befindet.

Und auch für Camping-Neulinge wie uns ist hier gesorgt. Denn wer ohne eigenes Zelt anreist und auch nicht auf ein eigenes Badezimmer, eine voll ausgestattete Küche und gemütliche Abende vor dem Fernseher verzichten möchte, der ist im Ferienhaus Holli für bis zu 4 Personen ab 55 € perfekt aufgehoben.

Und wem dies noch immer nicht luxuriös genug ist, der sollte mal einen Blick in den camping-eigenen Spa-Bereich werfen. Die vom Surfen müden Glieder in der Sauna oder bei einer Massage lockern lassen. Und natürlich unbedingt die Eisdusche – das Erkennungsmerkmal aller Regenbogen Spas – ausprobieren. Gänsehaut garantiert!